«Sind Menschen an der Fasnacht weniger wert als Menschen am Weihnachtsmarkt?» Diese einfache Anfrage deponierte der St.Galler Stadtparlamentarier Donat Kuratli beim Stadtrat. Denn an der diesjährigen Fasnacht fiel dem SVP-Politiker auf, dass bei den neuralgischen Punkten in der Stadt keine Sicherheitsabschrankungen vorhanden waren.
Viel Aufwand für Auf- und Abbau
Nun liegt die Antwort des St.Galler Stadtrates auf dem Tisch. Dieser begründet die fehlenden, mit Wasser gefüllten mobilen Sperrelementen, unter anderem mit dem Zeitaufwand. Mindestens drei Stunden und drei Mitarbeiter benötige ein solcher Auf- und Abbau. Der Aufwand erhöhe sich, je mehr Elemente gestellt beziehungsweise je mehr Standorte abgedeckt werden müssen.
«Solche Sperrelemente werden in der Regel bei Grossveranstaltungen verwendet, welche stationär sind und eine gewisse Dauer (Richtwert: zwei Tage und mehr) haben», steht in der Antwort des St.Galler Stadtrates.
Der Anfragesteller Kuratli findet die Antwort unsinnig, denn die Fasnacht in St.Gallen dauert von Donnerstag bis Sonntag. Also auch mehr als zwei Tage. «Es geht nicht, dass man den Aufwand gegenüber Menschenleben stellt», sagt Donat Kuratli gegenüber FM1Today.
Polizeifahrzeuge als Sperrzweck
Der St.Galler Stadtrat betont aber auch, dass gerade bei grossen Menschenansammlungen dem Sicherheitskonzept ein besonders polizeiliches Augenmerk zukomme. Deshalb sei auch an der Fasnacht das Sicherheitsdispositiv erhöht worden. Bei diversen Fasnachts-Highlights seien Fahrzeuge zu Sperrzwecken verwendet worden.
Donat Kuratli nimmt die Antwort des Stadtrates vorläufig zur Kenntnis. Betont aber auch: «Ich werde diesem Thema weiter Beachtung schenken und möglicherweise vor der nächsten Fasnacht nachfragen, wie das Schutzkonzept aussieht.»
(lae)