So arbeiten die Cyberspezialisten der Kantonspolizei St.Gallen
Quelle: tvo
Alleine im letzten Jahr wurden der Kantonspolizei St.Gallen 1221 Cyberbetrugsfälle gemeldet. Die Tendenz ist steigend. Dubiose Mails im Posteingang sind meist nur der Anfang.
«Müssen proaktiv auf die Gesellschaft zugehen»
«Die grösste Schwachstelle ist immer der Mensch. Der Mensch klickt auf einen Link, der schlussendlich einen Tatbestand auslösen kann. Wir müssen proaktiv auf die Gesellschaft zugehen, wenn wir neue Phänomene feststellen», sagt Stefan Helfenberger, Leiter des Ermittlungszentrums der Kantonspolizei St.Gallen, gegenüber TVO.
Neben der Prävention ändert sich auch der Anspruch an die Polizei. Aufgrund der Cyberkriminalität braucht es Cyberpolizisten. Diese versuchen im Internet Ordnung durchzusetzen. «Wir stossen oft auf Erpressungsfälle. Diese beschäftigen uns stark», sagt Helfenberger.
Wie geht die Polizei gegen Kriminelle im Internet vor? Und wie handelt ein Cyberpolizist, wenn eine Anzeige eingeht? «Die Cyberpolizistinnen und -Polizisten können selbst Einvernahmen durchführen. Sie treffen aber auch Abklärungen zu virtuellen Zahlungsströmen. Ausserdem stehen sie in Kontakt mit Providern im In- und Ausland», sagt der Leiter des Ermittlungszentrums.
Probleme durch fehlende gesetzliche Grundlage
Die Polizeiarbeit könnte sich in Zukunft noch viel mehr ins Internet verlagern. Prognosen zeigen, dass Betrüger im Internet immer aktiver werden. Auf dem neuesten Stand zu bleiben, sei eine Herausforderung für die Polizei. Ausserdem müsse das Gesetz aktualisiert werden.
«Die fehlende gesetzliche Grundlage im Polizeigesetz der Kantonspolizei St.Gallen ist eine grosse Hürde. Wir wollen einen automatisierten Datenaustausch mit den anderen Kantonen anstreben. Das ist aktuell nicht möglich – wäre aber sehr wichtig, damit wir zeitnah an entsprechende Erkenntnisse gelangen. So könnten wir präventiv relativ früh eingreifen», sagt Helfenberger.
(red.)