Seit rund zehn Jahren breitet sich die aus dem Schwarzen Meer stammende Quaggamuschel in Schweizer Seen und Flüssen aus. Wird sie in einem See festgestellt, ist es oft schon zu spät. Sie verstopft Leitungen, gefährdet das Ökosystem und kann auch für Badegäste unangenehm sein.
Im Bodensee ist ihre Ausbreitung so weit fortgeschritten, dass ihr kaum mehr beizukommen ist. Bestenfalls lässt sie sich noch etwas eindämmen.
Es besteht dringender Handlungsbedarf
Während es im Bodensee primär noch um Schadensbegrenzung geht, versucht der Kanton St.Gallen, andere Gewässer zu schützen – und quaggamuschelfrei zu halten. Der Walensee, der von der invasiven Art ebenfalls bedroht ist, soll dieser nicht ebenfalls zum Opfer fallen.
Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei hat deshalb eine Allgemeinverfügung erlassen. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, da die Quaggamuschel dem bisher nicht befallenen Walensee näher rückt. Unlängst wurde sie auch im Zürichsee festgestellt.
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Schiffe sorgen für Ausbreitung
Da Schiffe, die in verschiedenen Gewässern eingesetzt werden, als wichtigster Verbreiter der Quaggamuschel gelten, ist das Einwassern von solchen im Walensee ab sofort verboten. Rennruderboote, Paddelboote, Segelbretter und Strandboote dürfen zwar weiterhin im Walensee genutzt werden, sie müssen allerdings vorher gründlich gereinigt werden.
Wer sich nicht daran hält, wird mit einer Busse bestraft. Wie ernst die Lage ist und welche Dringlichkeit das Verbot hat, wird daran deutlich, dass einem allfälligen Rekurs die aufschiebende Wirkung entzogen wird. Selbst wenn also jemand juristisch dagegen vorgeht, würde die Verfügung fürs Erste in Kraft treten.