«Mensche i de Ostschwiz»

Spätes Glück für früheren Verdingbub: Emil Balmers Sommer auf dem See

13.09.2020, 08:59 Uhr
· Online seit 13.09.2020, 08:41 Uhr
Ein Traum geht in Erfüllung: Der ehemalige Verdingbub Emil Balmer kann sein selbstgebautes Boot im Bodensee einweihen. Er ist eine der Hauptfiguren in der neuen Staffel «Mensche i de Ostschwiz – Seemenschen».

Quelle: TVO

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«Es ist ein besonderer Tag», sagt der 75-jährige Emil Balmer, während er die letzten Taue von seinem selbstgebauten, braun gestrichenen Motorschiff löst. Gleich wird es eingewassert und es zeigt sich endlich, ob sein Boot schwimmt. Während Monaten hat der ehemalige Matrose das Schiff konstruiert und zusammengebaut.

Eine schwierige Kindheit

Der bärtige Mann mit der blauen Matrosenmütze hat eine traurige Kindheit und Jugend hinter sich. Als er zwei Jahre alt war, in den 40er-Jahren, nahm sich seine Mutter das Leben. Der Vater kümmerte sich nicht – das Kind kam in ein Heim und wurde bald als Verdingbub missbraucht und jahrelang bevormundet.

Ein Traum geht in Erfüllung

Das Leben meinte es wahrlich nicht gut mit ihm. Doch nun ein spätes Glück: Er kann sich mit der staatlichen Genugtuungszahlung für Verdingkinder einen Traum erfüllen. Mit seinem selbstgebauten Boot will er auf den Bodensee fahren und seinen Lebensabend geniessen.

Neben der eindrücklichen Geschichte von Emil Balmer begleitet TVO die Seepolizei Thurgau und Vater und Sohn Urs Grob vom Pedaloverleih Rorschach. Während der Sohn Pedalos ausleiht, kümmert sich der Vater als Hafenmeister um die Kursschiffe.

Doch während des Corona-Sommers ist am Bodensee vieles anders als in anderen Jahren, besonders für die Seepolizei und den Pedaloverleih.

(agm)

veröffentlicht: 13. September 2020 08:41
aktualisiert: 13. September 2020 08:59
Quelle: FM1Today

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