St.Galler Parlamentarier fordert von der Stadt Geld für Stoffwindeln
Quelle: tvo
800 Tonnen Wegwerfwindeln landen in St.Gallen jährlich im Abfall. Diese Berechnung stammt vom St.Galler Stadtparlamentarier Daniel Bosshard von den Grünen. Er fordert, dass die Stadt St.Gallen junge Eltern, welche Stoffwindeln kaufen, finanziell unterstützt.
«Durch dieses Fördersystem würden mehr Eltern auf Stoffwindeln zurückgreifen. Dadurch könnte man die Menge des Siedlungsabfalls reduzieren und die Ökobilanz verbessern», sagt Bosshard.
Stoffwindeln gibt es als Höschen oder als einfache Tücher. Die Anschaffung neuer Stoffwindeln kostet bis zu 700 Franken. Bei diesem Betrag könnte man den Eltern unter die Arme greifen, sagen Daniel Bosshard und 14 Mitstreiter, welche bei der Stadt St.Gallen ein Postulat eingereicht haben.
Der Stadtrat hält nicht viel von der Idee. Stoffwindeln seien nämlich nicht unbedingt ökologischer. «Es gibt viele Studien zu diesem Thema. Diese zeigen, dass in der Ökobilanz die Handhabung der Stoffwindeln eine wichtige Rolle spielt. Man bräuchte eine stromsparende Waschmaschine, dürfte nicht zu heiss waschen, müsste Öko-Strom verwenden und den Tumbler vermeiden», sagt der St.Galler Stadtrat Peter Jans. Würde man sich nicht an diese Punkte halten, würde die Stoffwindel nichts bringen.
Ende September muss das St.Galler Stadtparlament über die Windel-Frage debattieren. Der Stadtrat beantragt, das Postulat als «nicht erheblich» zu erklären.
(red.)