St.Galler Studenten kreieren App gegen verwahrloste Zäune
In der Schweiz ist der Umgang mit Tierzäunen unterschiedlich. Im Kanton St.Gallen sind, gemäss Peter Weigelt, Präsident von Revier Jagd St.Gallen, die Regeln unzureichend. Teilweise würden Zäune stehen gelassen, obwohl sich längst keine Tiere mehr auf den Weiden befinden und es werde Stacheldraht eingesetzt, obwohl dieser beispielsweise im Kanton Graubünden längst verboten ist.
Unnötiges Tierleid vermeiden
Eine Gruppe von vier Studenten der Universität St.Gallen möchte in dieser Thematik helfen. Die Studierenden haben dazu eine App entwickelt, mit der sich gefährliche Zäune melden lassen. In der App können Spaziergänger oder Einheimische Zäune erfassen, die sie als gefährlich einstufen und dazu Bilder hochladen. Die entsprechende Meldung wird dann an die zuständige Stelle weitergeleitet und geprüft. «Wir wollen damit unnötiges Tierleid verhindern», heisst es von der Studentengruppe. Dass Zäune wie Fischernetze im Wasser in der Wildnis einfach liegen bleiben, könne nicht sein. Die Zäune würden zum Tod vieler Wildtiere führen.
Thema Jagd hat Potenzial
Die vier Studenten kennen sich aus einem gemeinsam Kurs der Universität St.Gallen. «Um uns besser kennen zu lernen, haben wir eine lange Wanderung gemacht, auf der wir einen Jäger bei der Jagd beobachten konnten», sagt HSG-Studentin Alexandra Heck. «Wir haben das Thema Jagd mit all seinem Potenzial und all seinen Problemen näher beleuchtet. Dafür haben wir mit vielen Jägern gesprochen.» Die Studenten hörten von der Problematik, dass viele Tiere in verwahrlosten Zäunen verenden.
Die Initianten selber haben schon solche Zäune gemeldet. So ist die Idee zur App entstanden. Über einen QR-Code können Wanderer die gefährlichen Zäune melden. Der Code ist auf verschiedenen Plakaten zu finden, welche auf Wanderwegen, in der Stadt und anderen öffentlichen Plätzen verteilt werden. «Die ersten Plakate werden noch diese Woche aufgehängt», so Heck.
«Die Tiere sollen vor einem qualvollen Tod bewahrt werden», sagt Heck. Ausserdem wollen die Studierenden mit der App das Bewusstsein für die lokale Tierwelt schaffen und die Jagd in ein positiveres Licht rücken.
«Sind um alles froh, was der Zielsetzung hilft»
Peter Weigelt findet die Idee der App sehr gut. Er selbst wurde schon mehrfach aktiv in dieser Thematik. Unter anderem mit einer Initiative im St.Galler Kantonsrat, die unnötige Zäune verbieten wollte. «Wir sind um alles froh, was unserer Zielsetzung hilft», sagt Weigelt über die App.
(abl/sk)