Stadt St.Gallen testete kleinzellige 5G-Versorgung
In der St.Galler Innenstadt wurde eine 5G-Mobilfunkversorgung in der Innenstadt simuliert, die ausschliesslich auf Kleinzellen basiert. Die maximale Sendeleistung für Kleinzellen blieb dabei auf 6 Watt beschränkt.
Berechnungen ergaben, «dass für eine Netzabdeckung von 99,1 Prozent der Wohnbevölkerung im untersuchten Gebiet pro Mobilfunkbetreiber mindestens 166 Kleinzellen-Antennenstandorte erforderlich sind», heisst es in der Mitteilung der Stadt St.Gallen vom Donnerstag. Bei herkömmlichen Makrozellen wären zwölf Standorte pro Betreiber notwendig.
Die exakte Platzierung dieser 6-Watt-Antennen erwies sich als zentral. Bei Reichweiten von wenigen Dutzend Metern schrumpft die Netzabdeckung, wenn eine Antenne auch nur wenige Meter verschoben wird.
Lösung mit Kleinzellen ist teurer
Die hohe Anzahl Kleinzellen habe zur Folge, dass ein reines Mikrozellennetz im Aufbau und Betrieb signifikant mehr koste als der herkömmliche Ansatz. In der Analyse wird bei den Kosten vom Faktor 2,8 bis 4,4 ausgegangen.
Die Swisscom sehe sich durch die Analyse bestätigt, an ihrer aktuellen Ausbaustrategie festzuhalten, heisst es in der Mitteilung. Eine hybride Netzstruktur mit Makrozellen zur Grundversorgung und Kleinzellen zur örtlichen Bereitstellung zusätzlicher Kapazität sei «state of the art». Reine Kleinzellennetze gebe es nirgends.
Stadt bevorzugt hybride Lösung
Die Stadt sieht sich hingegen in der Haltung bestätigt, «dass der Aussenraum möglichst durch Antennen im Freien versorgt werden soll». Innenräume könnten für eine drahtlose Grundversorgung weiterhin durch Makrozellen versorgt werden. Der Datentransfer in Innenräumen solle aber prioritär «über die kabelgebundene Infrastruktur» abgewickelt werden.
Insgesamt sieht die Stadt eine «hybride Netztopologie mit klarem Fokus auf Kleinzellen» als zielführende Lösung an. Ein solcher Ansatz verursache eine kleinere Strahlenbelastung als der konventionelle Ansatz. Geplant sind nun weitere Abklärungen.