Steigendes Wasser bedroht Schwanennest

20.05.2019, 16:59 Uhr
· Online seit 20.05.2019, 16:51 Uhr
Bereits im fünften Jahr hat sich ein Schwanenpaar am unpassenden Ort nahe der Rorschacher Badehütte niedergelassen. Jetzt sind die ersten Küken geschlüpft. Nun droht aber eine Gefahr: der steigende Wasserpegel des Bodensees.
Praktikant FM1Today
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Es waren herzige Bilder, welche sich den vereinzelten Passanten am Montag boten. Trotz Regen pilgerten sie ans Rorschacher Seeufer zum «Arion-Schwanenpaar». Dort waren am Wochenende und am Montag fünf Schwanenbabys geschlüpft. Zwei Eier liegen noch im Nest. Eines der Kleinen hat die erste Nacht nicht überlebt. Am Montagmorgen waren die vier verbleibenden Babys nur kurz zu sehen.

Quelle: FM1Today/Marc Hanimann

«Der steigende Pegelstand ist kein Problem»

Das Schwanennest zwischen dem Seecafé Arion und der Badhütte Rorschach liegt an einem ungünstigen Ort, ungeschützt und direkt am Seeufer. Jetzt könnte es auch noch weggeschwemmt werden. Bis Mittwoch steigt der Pegel des Bodensees um rund 50 Zentimeter (FM1Today berichtete). Der zuständige Wildhüter Mirko Calderara nimmt dies gelassen, denn der ansteigende Wasserpegel ist für die Schwäne kein Problem. «Allerdings werden die nicht fertig ausgebrüteten Eier wahrscheinlich weggeschwemmt», sagt er. Doch dagegen sind keine Massnahmen geplant. «Wir werden nur die Steine, die das Nest geschützt hatten, entfernen, sobald diese nicht mehr nötig sind», sagt Calderara.

Babys erfreuen jung und alt

Rund um den Brutplatz bleiben immer wieder Menschen stehen. Auch Velofahrer halten an und schauen zum Nest. Viele Schaulustige sind mit einer Kamera ausgerüstet und halten das Geschehen fest. Sie warten, bis die Schwanenmutter die Jungen zeigt. Passantin Ruth Bauer kommt aus Rorschach und besucht an diesem regnerischen Morgen das berühmte Schwanenpaar. «Ich wünsche den Schwanenbabys, dass sie mit ihren Eltern einen schönen Sommer verbringen können», sagt sie.

«Die schaulustigen Menschen und deren Hunde seien kein Problem, solange sie genügend Abstand halten», sagt Wildhüter Calderara. «Die Schwäne sollten nicht gefüttert werden, das ist in Rorschach aber nicht so einfach.» Ausserdem sollten die Hunde am gesamten Seeufer nicht frei herumlaufen, dies auch wegen den anderen Wasservögel, die im Moment Junge haben.

Die Babys unternehmen schon erste Ausflüge

Wenn das Wetter wieder schöner wird, bekommen die Rorschacherinnen und Rorschacher die Schwanenbabys öfters zu sehen. Bereits letztes Wochenende unternahmen sie zusammen mit den Schwanen-Eltern die ersten Ausflüge. Jetzt, während des regnerisch kalten Wetter, sind sie aber mehrheitlich unter den Fittichen der Mutter.

Nächstes Jahr wird die Schwanengeschichte rund um den ungünstigen Nistplatz  beim Arion wohl in die sechste Runde gehen. «Wenn den Schwänen nichts passiert, werden sie sicher wieder zurück kommen», sagt Calderara.

veröffentlicht: 20. Mai 2019 16:51
aktualisiert: 20. Mai 2019 16:59
Quelle: ham

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