«Steuerzahler muss Reinigung bezahlen»

· Online seit 16.05.2017, 05:50 Uhr
Seit einigen Tagen erstrahlt die Brücke am Bürenstich über der Autobahn A1 grün-weiss. Die Polizei weiss nicht, wer dahinter steckt. Lange wird die Brücke nicht grün-weiss bleiben. Das Bundesamt für Strassen ASTRA lässt die Brücke übermalen und erstattet Anzeige.
Lara Abderhalden
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«Die Brücke wird so schnell wie möglich wieder übermalt», sagt Leo Aemisegger Leiter vom Werkhof Oberbüren, welcher für die Nationalstrassen im Gebiet VI zuständig ist. Die Brücke ist im Besitz des Bundes. Jeden Monat komme es rund zweimal vor, dass Brücken oder sonstige Bauten bemalt werden. «Ich finde das nicht ganz fair, da schlussendlich der Steuerzahler für die Reinigung aufkommen muss», nervt sich Aemisegger.

Täter unbekannt

Wer dahinter steckt, darüber hat die Polizei noch keine Kenntnis: «Es ist gut möglich, dass es sich um die gleichen Täter handelt, wie beim Vorfall in Kriessern», sagt Florian Schneider von der Kantonspolizei St.Gallen. Die Brücke bei Kriessern war rund drei Monate lang in den St.Galler Kantonsfarben bemalt und wurde dann wieder gereinigt.

Im Fall der Brücke am Bürenstich hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, da Anzeige erstattet wurde. «Wir haben Anzeige gegen Unbekannt gemacht», sagt Aemisegger, «kann die Täterschaft geschnappt werden, muss sie für die Aufwendungen zahlen.»

«Ist doch schön!»

Viele FM1Today-Leser kritisieren das Vorgehen des Bundes. «Die Brücke sieht doch toll aus und ist in den Kantonsfarben», kommentiert Sämi. Tifo Tifo meint: «In Basel ist jede zweite Brücke rot-blau und das schon seit mehr als zehn Jahren.»

Tatsächlich gibt es auf der Autobahn Brücken, welche schon lange bemalt sind. So wie diese Brücke auf der A3 bei Rheinfelden:

Sprayereien in den verschiedenen Gebieten werden unterschiedlich gehandhabt, erklärt Leo Aemisegger: «Wir erhalten eine Schadensmeldung und leiten diese an das ASTRA weiter.» Das ASTRA entscheidet dann, ob die Malereien entfernt werden oder ob sie bleiben.

Ist grün-weisse Brücke sexistisch?

Auf Anfrage nach welchen Kriterien dies geschieht, antwortet Karin Unkrig vom ASTRA: «Sprayereien die sexistisch, diskriminierend oder politisch extrem sind, werden sofort entfernt» Beim konkreten Fall am Bürenstich warte man bis zum nächsten Unterhaltsdienst, damit möglichst keine zusätzlichen Kosten entstehen. Inwiefern die grün-weisse Malerei sexistisch, diskriminierend oder politisch extrem ist, darauf weiss Karin Unkrig keine Antwort: «Ich habe den Fall nicht vor mir und kann dazu keine Auskunft geben.»

(abl)


veröffentlicht: 16. Mai 2017 05:50
aktualisiert: 16. Mai 2017 05:50

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