Sturm in Wil war ein Tornado
«Anhand des meteorologischen Umfelds, des Schadenbilds sowie der Beschreibung von Augenzeugen bestehen keine Zweifel daran, dass am 12. Juli 2019 spätnachmittags tatsächlich ein schwacher Tornado durch Wil gezogen ist», heisst es auf der Homepage des Sturmarchives Schweiz. Es sei der erste bestätigte Tornado dieses Jahr in der Schweiz.
Bäume entwurzelt und Gebäude beschädigt
Nur gerade wenige Minuten dauerte der Sturm, der vergangenen Freitagabend über Wil hinwegfegte. Dabei hinterliess er ein drei Kilometer lange und gut 100 Meter breite Schneise der Verwüstung. Der Tornado, dessen Windgeschwindigkeiten im Sturmarchiv mit 63 bis 117 Stundenkilometern angegeben werden, entwurzelten reihenweise Bäume und richtete an Gebäuden teils massiven Schaden an.
Der TVO-Beitrag zum Sturm in Wil:Quelle: TVO
Tornados treten häufiger auf als angenommen
Auf Bildern und Videos ist zu sehen, wie sich am Freitag über Wil dunkle Wolken im Kreis bewegend zu einer Superzelle zusammenbrauen. Unter einer solchen Superzelle könnten gut Tornados enstehen, sagt Meteorologe Oliver Klein von der Meteo Group. Auch in der Schweiz seien Tornados gar nicht so selten. «Die gab es früher schon. Man nannte sie aber meist verharmlosend Wetterhosen.»
Klimaerwärmung führt zu mehr Stürmen
Wegen der fortschreitenden Klimaerwärmung müsse man auch hierzulande des Öfteren mit solchen extremen Wetterereignissen rechnen. Steigen die Temperaturen, führt das laut Klein zu immer mehr lokalen Gewittern, Starkregen, Hagel oder im Ausnahmefall sogar zu Tornados.