Theaterprovisorium soll für freie Szene genutzt werden
Quelle: TVO
Anderweitig brauchen statt abreissen, das ist die Devise von Peter Olibet, Co-Präsident der SP Stadt St.Gallen. Er hat heute eine einfache Anfrage beim St.Galler Stadtrat zum Thema Theaterprovisorium eingereicht. Olibet gegenüber TVO: «Ich hoffe in erster Linie auf eine Diskussion. Eine Diskussion innerhalb der Kultur. Aber auch eine innerhalb der Politik. Darüber, was die freie Szene für ein Haus braucht.»
«Haus für die freie Szene»
Konkret geht es in seiner Anfrage darum, die Baubewilligung zu verlängern, so dass der 50 Meter lange und 26 Meter breite Bau drei Jahre länger als «Haus für die freie Szene» stehen bleibt. Die freie Szene beschreibt unabhängige Künstlerinnen und Künstler aus allen Bereichen: Von Musik über Literatur bis hin zu Schauspiel.
Für Philip Stuber, Co-Verlagsleiter des Kulturmagazins «Saiten», wäre das eine tolle Möglichkeit herauszufinden, was die freie Szene genau braucht. «Ich finde die Idee super. Das wäre eine gute Chance für die freie Szene», so Stuber.
Gemeinden haben sich für Provisorium beworben
Die Frage um das Theaterprovisorium beschäftigt schon seit September 2021. Damals hat die Stadt St.Gallen bekanntgegeben, dass sie den sechs Millionen Franken teuren Bau einer Gemeinde verschenken will. Die müsste nur noch Abbau-, Transport- und Aufbaukosten bezahlen.
Drei Gemeinden haben sich darauf beworben. Goldach hätte das Provisorium bekommen, das Stimmvolk hat es aber abgelehnt. Die Gemeinde Buchs hat dann seine Bewerbung zurückgezogen und Altstätten war es schlussendlich zu teuer, weil der Umzug genau gleich teuer wie ein Neubau gewesen wäre.
«Ich höre viel Positives»
Auf seine Idee, das Provisorium jetzt für die freie Szene einzusetzen, hat Peter Olibet schon erste Reaktionen erhalten. Olibet: «Ich habe viel Positives gehört. Ich höre aber auch, dass das Haus nicht für die freie Szene geeignet sei. Das mag sein. Ich finde, das sind Einwände, die man vorbringen können soll.» Er ergänzt schliesslich: «Es würde mich freuen, wenn das Anliegen ernst genommen wird.»
Die Anfrage wird jetzt von der Stadt St.Gallen geprüft. Mit ihr könnte verhindert werden, dass das Provisorium nächstes Jahr einfach abgerissen und entsorgt wird.
(TVO/les)