Kirchberg

Toter in Plastiksack ist identifiziert – 35-jähriger Schweizer verhaftet

27.05.2020, 12:22 Uhr
· Online seit 27.05.2020, 09:57 Uhr
Rund ein halbes Jahr, nachdem in Kirchberg eine Leiche in einem Plastiksack gefunden wurde, ist der Tote identifiziert: Es handelt sich um einen 44-jährigen Drogenkurier aus Guatemala, der als Tourist in der Schweiz war. Im Zusammenhang mit dem Fall wurde ein 35-jähriger Schweizer verhaftet.
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Ein Spaziergänger fand Ende Dezember 2019 in Kirchberg einen Sack auf einer Wiese am Waldrand. Dieser kam ihm seltsam vor – er alarmierte die Polizei, welche darin die Leiche eines nackten Mannes fand.

Nun konnte der Tote identifiziert werden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt: Es handelt sich gemäss den biometrischen Daten um einen Mann aus Guatemala, der sich als Tourist in der Schweiz aufhielt. Er wurde 44 Jahre alt. «Der Mann war bei der Botschaft in Guatemala als vermisst gemeldet worden», sagt Beatrice Giger, Mediensprecherin der St.Galler Staatsanwaltschaft, auf Anfrage von FM1Today.

Quelle: CH Media Video Unit / BRK News

Schweizer legte Leiche wohl in Kirchberg ab

Den Strafverfolgungsbehörden ist es zudem gelungen, einen Verdächtigen zu verhaften. «Der 35-jährige Schweizer befindet sich aktuell in Untersuchungshaft», sagt Giger. «Ihm wird vorgeworfen, die Leiche in einem Plastiksack am Waldrand in Kirchberg deponiert zu haben.» Damit hat er sich der Störung des Totenfriedens strafbar gemacht. Laut Staatsanwaltschaft ist der Mann geständig. Trotzdem gilt die Unschuldsvermutung.

Drogen-Fingerlinge führten zu Tod

Schon länger ist bekannt, dass der Tote ein Drogenkurier war und aufgrund eines Darmdurchbruchs verstorben ist. Rechtsmediziner fanden bei der Obduktion mehrere hundert Gramm in Fingerlingen («Kokons») verpackte Drogen im Körper des Mannes. Äusserlich war der Leichnam unversehrt, es konnte keine Gewalteinwirkung festgestellt werden.

Die Strafuntersuchung der St.Galler Staatsanwaltschaft ist noch nicht abgeschlossen. «Es stehen weitere Einvernahmen an», sagt Mediensprecherin Beatrice Giger.

(lag)

veröffentlicht: 27. Mai 2020 09:57
aktualisiert: 27. Mai 2020 12:22
Quelle: FM1Today

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