Trotz blinkendem Jahrmarkt: St.Galler wollen Strom sparen
Quelle: TVO
Überall blinken Lichter, laute Musik dröhnt aus den Lautsprechern, Fahrgeschäfte sind im Dauerbetrieb. So soll auch in diesem Jahr der Herbstjahrmarkt an der Olma über die Bühne gehen. Und auch die St.Galler Weihnachtsbeleuchtung soll dieses Jahr normal leuchten. Von Energiemangel keine Spur.
Für die St.Gallerinnen und St.Galler ist dies ein Dämpfer. Schliesslich werden sie zum Stromsparen aufgefordert. Doch werden sie nun ihre Sparabsichten über den Haufen werfen? Nein, wie eine Strassenumfrage von TVO zeigt. Die meisten werden trotzdem öfters den Stecker ziehen und sich zurücknehmen. Eine junge Frau sagt aber beispielsweise: «Besonders motivierend ist es nicht.»
Der Herbstjahrmarkt beispielsweise findet normal statt, weil der Stadtpolizei die rechtliche Grundlage fehlt, den Energiebedarf zu regeln. Das ruft die Politik auf den Plan. Der St.Galler Kantonsrat Ruedi Blumer (SP) fordert hier eine Regelung – wenn möglich gar national. «Es wäre gut, wenn es hier eine Einheit gäbe. Der Kanton oder noch besser der Bund sollten Leitlinien vorgeben», so Blumer gegenüber TVO. Blumer schlägt beispielsweise vor, den Strom an solchen Anlässen teurer zu verkaufen oder die Betriebszeiten einzuschränken.
Anders sieht es FDP-Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher. Von Regelungen und Verboten will sie nichts wissen. Sie findet, man müss die Schausteller bei der Berufsehre packen, um den nötigen Anreiz zu schaffen: «Die Schausteller sind ja auch Gambler. Warum sagt man sich nicht: Wir sparen nun gemeinsam zehn Prozent Strom. Aber jede und jeder entscheidet dann selbst, wie er oder sie das macht.»
(red.)