UG25: Pensionskasse beauftragt ausländische Firma – Cityparking ist enttäuscht

Es ist ein riesiges Projekt, das am Unteren Graben in St.Gallen entsteht. Seit 2019 wird am Parkhaus UG25 gebaut, 2022 soll das Projekt mit den 741 Parkplätzen fertig sein. Das Geld für den Umbau kommt von der Pensionskasse der Stadt St.Gallen.

Ausländische Firma übernimmt Bewirtschaftung

Für die Bewirtschaftung des Parkhauses suchte die Pensionskasse einen Partner. Unter anderem hat die Cityparking St.Gallen AG eine Offerte eingereicht. Der Auftrag soll bereits im März vergeben worden sein. Die Pensionskasse entschied sich gegen das Schweizer Unternehmen, die ausländische Firma Indigo erhielt den Zuspruch.

Cityparking ist enttäuscht

«Wir sind sehr erstaunt, dass sich die städtische Pensionskasse gegen uns und für die Tochtergesellschaft des grössten ausländischen Parkhausunternehmens entschieden hat», sagt Elmar Jud, Verwaltungsratspräsident der Cityparking St.Gallen AG, gegenüber FM1Today. Obwohl schon länger bekannt sei, wer die Bewirtschaftung des Parkhauses übernimmt, hatte die Cityparking AG keine Einsicht in die anderen Offerten. Es sei enttäuschend, zumal die Stadt St.Gallen, deren Mitarbeiter bei der städtischen Pensionskasse versichert sind, Hauptaktionärin des Unternehmens ist und der Stadtpräsident bei der Vergabe involviert war. «Es ist unhaltbar, dass dieser Auftrag ins Ausland vergeben wurde.»

Von Seiten der Pensionskasse heisst es bisher: «Für die Auswahl des Betreibers der Parkgarage UG25 wurde innerhalb der Anlagekommission der Pensionskasse Stadt St.Gallen ein ordentliches Verfahren durch ein externes Treuhandbüro durchgeführt.» Weshalb man sich für eine ausländische Firma entschied, und gegen die Cityparking AG, bleibt offen. Zurzeit befinde sich die Pensionskasse in der Finalisierung der Verträge.

Erträge wegen Coronamassnahmen eingebrochen

Nicht nur die Absage für die Bewirtschaftung von UG25 trifft die Cityparking AG. «Die Erträge in allen vier Cityparking-Parkhäusern sind gegenüber den Vorjahren stark eingebrochen», heisst es in der Medienmitteilung. Der Parkhausbetreiber leidet unter anderem an den Coronamassnahmen. «Der zunehmende Onlinehandel, das Arbeiten im Homeoffice, aber auch die städtische Verkehrspolitik wirken sich negativ auf die Parkhausfrequenz aus.» Der Verwaltungsrat der Cityparking St.Gallen AG will sich in Zukunft darauf konzentrieren, seine Parkhäuser laufend auf dem modernsten Stand der Technik und Sicherheit zu halten.