Drei Mitglieder gehen

Verletzte HSG das Gleichstellungsgesetz? Juristinnen Schweiz uneinig

· Online seit 06.06.2020, 08:17 Uhr
Bei der Berufsorganisation Juristinnen Schweiz gab es Uneinigkeiten. Grund war eine fragwürdige Vergabe eines HSG-Lehrstuhls an einen Mann. Die Präsidentin und zwei Vorstandsmitglieder treten per sofort zurück.
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Der Frust der Präsidentin und zweier Vorstandsmitglieder der Organisation Juristinnen Schweiz war so gross, dass sie ihr Amt per sofort abgelegt haben. Grund waren Uneinigkeiten und eine nicht eingereichte Verbandsklage im Zusammenhang mit einem HSG-Lehrstuhl, wie Recherchen von CH Media zeigen

Die HSG suchte eine neue Besetzung für den Lehrstuhl für Privatrecht. Der Job wurde diesen Frühling einem Berner Rechtsanwalt und Oberassistent zugesprochen. Er hatte sich in der Endrunde gegen diverse Frauen durchgesetzt. Seine Mitkonkurrentinnen sahen aber nicht ein, was den Mann besser qualifizierte als die Frauen. So wendeten sie sich an die Juristinnen Schweiz, damit der Sachverhalt auf eine Verletzung des Gleichstellungsgesetztes untersucht wird. 

Die Präsidentin der Juristinnen setzte sich für eine Verbandsklage ein. Anfangs seien die Vorstandsmitglieder mehrheitlich auch dafür gewesen, heisst es. Aus unbekannten Gründen änderten sie ihre Meinung schnell. Was vorgefallen war, darüber herrscht Schweigen. Wegen der Uneinigkeiten sind die drei Mitglieder nun abgetreten.

(red.)

veröffentlicht: 6. Juni 2020 08:17
aktualisiert: 6. Juni 2020 08:17
Quelle: FM1Today

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