Vermol

Volle Parkplätze: Nun kommt der Schneetourenbus ins FM1-Land

· Online seit 07.02.2021, 10:27 Uhr
Eine der beliebtesten Anfängerrouten für Skitourenfahrer und Schneeschuhwanderer in der Ostschweiz wird neu vom «Schneetourenbus» bedient. Ein früherer Polizist hat sich für das Angebot stark gemacht – weil oftmals die Parkplätze voll sind.
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Neben Langlauf erleben die Wintersportarten Skitouren und Schneeschuhwandern in diesem Winter einen regelrechten Boom. Tausende Schweizerinnen und Schweizer wagen sich ins freie Gelände und möchten die Natur abseits der markierten Pisten erkunden und erleben.

Umweltfreundliche Anreise

Wer es geschafft hat, das passende Material zu mieten oder zu kaufen und eine geeignete Tour gefunden hat, steht schnell mal vor der Frage: «Wie komme ich an den Startpunkt der Tour?» Denn viele Wintertouren befinden sich an Orten, die nicht am öffentlichen Verkehr angeschlossen sind oder es schwierig ist, einen Parkplatz zu finden.

Aus diesen Gründen wurde der Schneetourenbus vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Hinter dem Projekt steht eine Trägerschaft, die unter anderem aus dem Schweizer Alpenclub (SAC) und dem Verkehrsclub der Schweiz (VCS) besteht. Die Initianten möchten eine alternative und umweltschonende Anreise in Skitourengebieten anbieten.

Angebot soll Verkehrschaos lösen

Nach den Regionen Graubünden, Innerschweiz und Jura kommt nun der Schneetourenbus auch in die Ostschweiz. Genauer ins Sarganserland. Aktiv um dieses Angebot bemüht hat sich Andreas Brunner. Der ehemalige St.Galler Kantonspolizist und Bergführer sagt: «Schon seit mehreren Jahren haben wir festgestellt, dass es bei der Skitour auf den Hüeneri Verkehrsprobleme beim Startpunkt in Vermol gibt.» An schönen Wochenenden seien Dutzende von Wintertouristen von Vermol aus auf einer Tour unterwegs.

Vermol ist aber nicht mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar und die Wintertouristen fahren in Massen eigenständig nach Vermol. Dort stehen lediglich zwei öffentliche Parkplätze zur Verfügung. In der Folge werde wild parkiert, sagt Brunner: «Vor allem ärgerlich ist dies für die ansässige Bevölkerung, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. Aber auch ein Feuerwehr- oder Sanitätseinsatz wird dadurch behindert.»

Wird die Einsteigertour zur Massenabfertigung?

Zusammen mit der Polizei und der Gemeinde Mels wurden Lösungsmöglichkeiten gesucht und schliesslich wurde Brunner auf den Schneetourenbus aufmerksam. «In Zusammenarbeit mit der Plattform Schneetourenbus und einem regionalen Taxiunternehmen können wir nun dieses Angebot lancieren.» Der Schneetourenbus bringt nun die Tourengänger vom Bahnhof Sargans, mit Zwischenhalt auf dem Dorfplatz Mels, nach Vermol und wieder zurück.

Konkrete Reaktionen auf das Pilotprojekt habe er bis jetzt noch keine, sagt Andreas Brunner. Auf Social Media finde der Schneetourenbus aber Anklang. «Unser Post auf dem Facebook-Kanal vom interkantonalen Bergführerverband erreichte schon über 12’000 Personen.»

Angst, dass der beliebte Skitourenort Hüeneri jetzt überlaufen wird, hat Brunner nicht: «Schon jetzt nutzen viele Leute diese Einsteigertour. Für das Gelände spielt es keine Rolle, denn die Hauptroute sieht jetzt schon nach vielen schönen Tagen einer Skipiste ähnlich.»

veröffentlicht: 7. Februar 2021 10:27
aktualisiert: 7. Februar 2021 10:27
Quelle: sda

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