Yessica Sanchez

Vom Rheintal nach Hollywood: Sie lebt den Traum von der Schauspielerei

05.09.2020, 06:46 Uhr
· Online seit 30.08.2020, 06:29 Uhr
Vor zwei Jahren entschloss sich die St.Gallerin Yessica Sanchez, ihren Traum zu verwirklichen. Sie ging nach Los Angeles, um Schauspielerin zu werden. Begleitet wurde sie in der Sendung «Adieu Heimat» von 3+. Wie nahe ist Yessica heute ihrem Traum?
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«Es ist härter, viel härter, als gedacht», sagt die Rheintalerin Yessica Sanchez über ihre Schauspielkarriere. Die 27-Jährige ist vor bald zwei Jahren nach Los Angeles ausgewandert. Dabei wurde sie vom 3+-Team in der Sendung «Adieu Heimat – Schweizer wandern aus» begleitet. Seit dem Wohnortwechsel von Heerbrugg nach Hollywood verfolgt sie nur noch ein Ziel: als Schauspielerin durchzustarten.

«Bisher hatte ich die Möglichkeit, in einigen Spielfilmen mitzuspielen», sagt Sanchez. Im Film «The Radicalization of Jeff Boyd» war sie die Hauptdarstellerin. In Mailand wurde sie letztes Jahr gar für die Rolle für einen Preis nominiert, es folgten Nominierungen an sieben weiteren Filmfestivals.

Ganze Filmindustrie auf Eis

Nun dreht die Schweizerin mit mexikanischen Wurzeln einen neuen Spielfilm. Der Name: «Mind Over Max». Dort spielt sie die Rolle als «Versöhnerin». Sie möchte einen Jungen, der im Pflegehaus aufgewachsen ist, mit seiner kriminellen Mutter wiedervereinen. Das ist jedoch komplizierter als gedacht.

Sonstige Projekte waren auf Eis gelegt. «Die Coronakrise hat die ganze Industrie gestoppt», sagt Sanchez. Um an Castings teilzunehmen, musste Sanchez nicht mehr an eine bestimmte Location gehen. «Seit dem Lockdown muss man der Casting-Direktion sogenannte Self-Tapes schicken», erklärt Sanchez. Dort muss man von sich einige Sequenzen aufnehmen und diese anschliessend digital versenden. «Ich denke, die Castings werden auch in Zukunft so bleiben», sagt die 27-Jährige. Generell bessere sich die Situation nur langsam. «Restaurants und Bars sind immer noch zu. An Events ist schon gar nicht zu denken», sagt Sanchez.

Gute Castings sind schwer zu kriegen

«In dieser Zeit habe ich mich dafür auf meine eigenen Projekte fokussieren können», sagt Sanchez. Sie habe begonnen, selbst Drehbücher zu schreiben und Kurzfilme zu produzieren. Jedoch stehe sie am liebsten vor der Kamera. Das ist aber schwieriger als gedacht: «An die guten Castings für Filme kommt man nicht so einfach heran», sagt Sanchez. Dafür brauche man Geduld und Ausdauer.

Diese scheint Sanchez zu haben. Am Telefon klingt ihre Stimme hell und kräftig. Sie gibt rasche und gezielte Antworten und scheint genau zu wissen, wo sie momentan steht und wohin sie gehen will. Auch scheut sie sich nicht, über ihre Träume zu sprechen. Obwohl sie sich bewusst ist, dass der Weg dahin kein einfacher sein wird. «Lieber bin ich in LA und mache, was mich glücklich macht, anstatt in der Schweiz zu sein und Trübsal zu blasen», sagt Sanchez. Zudem scheint sich die Zuversicht langsam auszuzahlen: «Mittlerweile werde ich auch zu Castings für grosse Projekte auf bekannten Streamingdiensten eingeladen», erzählt Sanchez.

«Ich lasse mich nicht mehr beeinflussen»

Doch von was träumt die Heerbruggerin? «Ich möchte am liebsten mit grossen Regisseuren zusammenarbeiten oder in einem europäischen Film dabei sein», erzählt Sanchez. Jedoch muss sie dafür noch mehr Erfahrungen im Schauspielbusiness in der Filmmetropole sammeln.

Blickt sie zurück auf ihre Anfänge in Amerika, merkt sie, wie sie in diesen zwei Jahren mental und psychisch bereits gewachsen ist. «Ich lasse mich nicht mehr von anderen Leuten beeinflussen und fokussiere mich auf meine Sachen», sagt Sanchez. Zu Beginn war sie oft verunsichert, heute ist sie selbstbewusst und nimmt jeden Tag wie er kommt. «Ich bin ein sehr lockerer Mensch und mache das, was mir Spass macht», sagt Sanchez.

In Los Angeles hatte sie schon einige Highlights erleben können. Besonders stolz ist sie beispielsweise auf einen Disney-Dreh. Dort konnte sie Aschenputtels böse Stiefschwester verkörpern. Ebenfalls durfte sie schon einen Werbespot mit dem US-Schauspieler David Leslie Baker von der Serie «The Office» drehen.

Ferien in der Schweiz

Nun hoffe sie, dass sich die Coronakrise beruhigen wird und Los Angeles wieder aufschnaufen kann. Zudem freut sie sich auf den Oktober. «Ich fliege dann für zwei Monate in die Schweiz zu meiner Familie», sagt Sanchez. «Ich vermisse sie sehr und freue mich auf die Gespräche mit ihnen», so Sanchez.

Am 31. August beginnt der zweite Teil der sechsten Staffeln von «Adieu Heimat – Schweizer wandern aus». Jener Sendung, bei der Yessicas neues Leben begann.

veröffentlicht: 30. August 2020 06:29
aktualisiert: 5. September 2020 06:46
Quelle: FM1Today

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