Kanton St.Gallen

Vorsicht vor falschen Polizisten: Seit Januar wurden 90'000 Franken erbeutet

· Online seit 14.04.2022, 09:38 Uhr
Im Kanton St.Gallen häufen sich die Fälle von Betrugsversuchen durch falsche Polizisten. Seit Anfang Jahr wurden der Polizei bereits rund 200 verdächtige Telefonate gemeldet. Bei mehreren Vorfällen konnten die Betrüger bereits über 90'000 Franken erbeuten.
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Eine 85-jährige Frau aus dem Sarganserland wurde am Montagmorgen von einem Mann kontaktiert, der sich als Polizist ausgab. Er erzählte, dass zwei Männer verhaftet wurden, bei denen man ihre Bankdaten gefunden hätte. Die Frau sollte deshalb nun ihr Geld bei der Bank abheben und an eine Kollegin des «Polizisten» übergeben.

Kurze Zeit später erschien eine Frau, die sich ebenfalls als Polizistin ausgab, bei der 85-Jährigen zu Hause. Zusammen machten sie sich auf den Weg zu zwei Bankfilialen, wo die 85-Jährige zwei Beträge in der Höhe von 15'500 Franken abhob und an die «Polizistin» übergab.

Ein weiterer Fall, der sich vor Kurzem ereignet hatte, ging hingegen glimpflich aus. Eine Rentnerin wollte bei ihrer Bank 90'000 Franken abheben. Dank einer aufmerksamen Bankmitarbeiterin flog der Schwindel auf und es wurde kein Geld ausbezahlt.

35 Meldungen in einer Woche

Die Betrugsversuche durch falsche Polizisten halten auch im 2022 weiter an, wie die Kantonspolizei St.Gallen mitteilt. Seit Anfang des Jahres sind bereits über 200 verdächtige Telefonate der Polizei gemeldet worden. Allein in der ersten April-Woche gingen 35 solcher Meldungen ein. Die Dunkelziffer dürfte jedoch sehr gross sein, so die Kantonspolizei in einer Mitteilung. Betrugsopfer haben seit Januar bereits über 90'000 Franken verloren.

Die Betrüger setzen auch auf eine Masche, die aus früheren Jahren bekannt ist. Bei sogenannten «Schock-Anrufen» melden die Täter, dass eine verwandet Person im Ausland in einen Verkehrsunfall verwickelt sei. Das Opfer soll nun Geld für die Freilassung des besagten Familienangehörigen zahlen. Die Betrüger geben sich dabei als Angehörige der Polizei oder der Staatsanwaltschaft aus. Dass die aus dem Ausland anrufenden Polizisten hochdeutsch sprechen, versetzen die Opfer zusätzlich in den falschen Glauben, mit echten «Polizisten» zu telefonieren.

Polizei fragt nicht nach Bankdaten

Die Kantonspolizei macht deshalb darauf aufmerksam, dass die Polizei kein Geld, Schmuck, Gold oder andere Wertgegenstände bei Bürgerinnen und Bürgern abholt. Auch fragt sie nie nach Bankdaten oder Bankverbindungen. Wer einen verdächtigen Anruf erhält, soll das Telefonat sofort beenden.

(red.)

veröffentlicht: 14. April 2022 09:38
aktualisiert: 14. April 2022 09:38
Quelle: FM1Today

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