Städtevergleich

Wie cool ist eigentlich St.Gallen?

· Online seit 31.10.2021, 06:51 Uhr
Die Standortförderung St.Gallen will wissen, wie gut die Stadt im Vergleich zu ähnlichen Städten da steht. Verschiedene Aspekte wurden untersucht. Dabei gibt es ein paar spannende Unterschiede.
Anzeige

«Wirtschaftsstandort», «Bevölkerungsentwicklung» und «Statistik». Na ja, wirklich spannend tönt das nicht. Wenn aber ein «Städtevergleich» angekündigt wird, ist das ganz anders. Ranglisten sind attraktiv.

Wirklich eine Rangliste kommt bei «Die Stadt St.Gallen im europäischen Städtevergleich 2018» trotzdem nicht raus. Aber immerhin ein paar spannende Fakten.

Die Vergleichsstädte

Verglichen wurde St.Gallen mit ähnlichen Städten aus der Schweiz und Europa. Da hat es ein paar grössere und kleinere dabei. Aber immerhin kennt man sie. Diese Städte sind mit ihren Daten von 2018 zum Vergleich angetreten:
Aus der Schweiz: Basel, Bern, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern, Winterthur, Zürich
Aus Italien: Bergamo, Modena, Perugia
Aus Frankreich: Besançon, Reims
Aus Deutschland: Freiburg im Breisgau, Friedrichshafen, Konstanz, Regensburg, Weimar
Aus weiteren Ländern: Cambridge (Grossbritannien), Brügge (Belgien), Jönköping (Schweden), Liberec (Tschechien), Maribor (Slowenien), Pécs (Ungarn), Toledo (Spanien)

Die Wirtschaft

Die Stadt St.Gallen spielt im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien bei den ganz Grossen mit. Nur Zürich, Cambridge, Lausanne und Modena sind hier vor St.Gallen. Ach ja, es werden noch der «Dienstleistungsbereich» und «unternehmensbezogene Dienstleistungen» verglichen.

Wir konzentrieren uns aber natürlich lieber auf jene Dinge, die uns auch wirklich etwas sagen: Tourismus und Geld. Wo steht da die Stadt St.Gallen? Zuerst die schlechte Nachricht: In St.Gallen hat der Tourismus im Vergleich zu den anderen Städten «eine stark unterdurchschnittliche Bedeutung». Die gute Nachricht: In kaum einer europäischen Vergleichsstadt werden Unternehmen und hochqualifizierte Leute weniger stark besteuert. Was ebenfalls positiv hervorgehoben wird: Aus St.Gallen ist man überdurchschnittlich schnell in den europäischen Wirtschaftszentren.

Der Arbeitsstandort

Bei der Arbeitslosigkeit liegt St.Gallen im Mittelfeld. Schlecht schneidet die Gallusstadt bei der Jugendarbeitslosigkeit ab, sehr gut bei der Altersarbeitslosigkeit.

Schaut man sich nur die Schweizer Städte an, kann man sogar einen aktuelleren Vergleich machen, hier haben wir Zahlen von 2020. Der Arbeitslosenanteil an der Wohnbevölkerung ist nur in Winterthur und in Luzern tiefer als in St.Gallen. Ganz am Schluss liegt Lausanne.

Die Bevölkerung

St.Gallen wächst. Langsam. «Auf niedrigem Niveau», wie es heisst. Immerhin hat die Stadt St.Gallen «einen hohen Bevölkerungsanteil an Personen im erwerbsfähigen Alter». Das heisst aber auch, dass es weniger Kinder und weniger Seniorinnen und Senioren gibt.

Vielleicht noch spannend: «Die Geburtenrate der St.Galler Frauen liegt im europäischen Vergleich im oberen Mittelfeld.» Da kommt also viel Nachwuchs – sofern diese Familien nicht irgendwo aufs Land und weg von St.Gallen ziehen.

Der Wohnstandort

Wer schon mal in St.Gallen eine Wohnung gesucht hat, weiss es: Es gibt eine grosse Auswahl. «Im Vergleich der neun grössten Schweizer Städte sind in St.Gallen überdurchschnittlich viele leerstehende Wohnungen verfügbar», heisst das im Bericht.

Und natürlich gibt es auch hier eine spannende Statistik: Fast keine grössere Schweizer Stadt ist so sicher, zumindest wenn man die Anzahl Wohnungseinbrüche anschaut.

Bonus-Statistik

St.Gallen ist eine Autostadt. Im Vergleich mit 24 ausgewählten Städten liegt die Gallusstadt bei den zugelassenen privaten Personenwagen pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern auf Rang 9.

Die ganze Studie kann hier runtergeladen werden.

veröffentlicht: 31. Oktober 2021 06:51
aktualisiert: 31. Oktober 2021 06:51
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige