Ostschweizer Firmen

«Wir raten von einem Weihnachtsessen ab»

· Online seit 29.09.2020, 17:13 Uhr
Sind Weihnachtsfeiern innerhalb der Firma derzeit eine gute Idee? So organisieren sich vier grosse Arbeitgeber im FM1-Land.

Quelle: FM1Today

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Die Gastronomie im FM1-Land leidet erneut: Nachdem die Betriebe während des Lockdowns wochenlang komplett schliessen mussten, wird nun eine Firmenweihnachtsfeier nach der nächsten abgesagt. «Es ist eine Katastrophe», fasst Walter Tobler, Kantonalpräsident des St.Galler Gastroverbandes, die Situation zusammen.

Eine nicht repräsentative Umfrage unter der FM1Today-Community zeigt, dass diesen Herbst und Winter bei beinahe 40 Prozent der rund 400 teilnehmenden Leserinnen und Leser kein Weihnachtsessen stattfindet. Rund 20 Prozent haben eine Weihnachtsfeier, bei 30 Prozent wurde noch kein Entscheid gefällt und bei 10 Prozent wird ohnehin kein Fest für die Mitarbeitenden ausgerichtet.

Wie handhaben es grössere Arbeitgeber in der Region? FM1Today hat sich umgehört.

Raiffeisen: Keine offiziellen Feiern

Bei Raiffeisen Schweiz mit Hauptsitz in St.Gallen finden normalerweise Abteilungsfeiern rund um Weihnachten statt, diese sind im Corona-Jahr gestrichen, wie Mediensprecher Joël Grandchamp gegenüber FM1Today bekanntgibt. «Offiziell gibt es keine Weihnachtsfeiern bei Raiffeisen Schweiz. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich einzelne Mitarbeitende im privaten Rahmen organisieren und gemeinsam essen gehen.»

Den einzelnen Raiffeisenbanken und Niederlassungen sei es selbst überlassen, ob sie ein Weihnachtsessen durchführen wollen. «Manche Banken haben ihre Feiern abgesagt oder auf den Frühling verschoben.»

Hilti: Grosses Fest ersatzlos gestrichen

900 bis 1000 Personen nehmen jeweils an der traditionellen Jahres-Schlussfeier des liechtensteinischen Bautechnologiekonzerns Hilti teil. In den vergangenen Jahren wurde hierfür der grosse Saal im Gemeindezentrum von Schaan gemietet. Diese Feier wird heuer nicht stattfinden, wie Mediensprecher Matthias Hassler auf Anfrage sagt. «Der Entschluss ist uns nicht leicht gefallen. Die Jahres-Schlussfeier ist immer ein schöner Anlass, den alle sehr schätzen.»

Vor der definitiven Absage seien verschiedene Varianten geprüft worden. «Wir kamen dann zum Schluss, dass es dieses Jahr aufgrund der Corona-Situation nicht möglich ist, einen solchen Grossanlass durchzuführen. Wir haben die Mitarbeitenden ausserdem gebeten, auch keine teaminternen Anlässe zu organisieren.» Ein alternatives Weihnachtsgeschenk an die Angestellten sei bisher nicht geplant.

Migros: Weihnachtsanlässe nicht empfohlen

Die Migros Ostschweiz hat alle grösseren Anlässe abgesagt, darunter fallen auch Tagungen von Filialleitern. «Bei den aktuellen Bedingungen ist es nicht angezeigt, eine grössere Zusammenkunft von Leuten zu organisieren», sagt Kommunikationschef Andreas Bühler. Was ein «grösserer Anlass» ist, wird von Fall zu Fall geprüft. Eine Obergrenze an teilnehmenden Personen wurde laut Bühler nicht festgelegt.

Grundsätzlich steht für die Mitarbeitenden der Migros jährlich ein Betrag zur Verfügung, der von den Teams für eine Weihnachtsfeier oder einen anderen Anlass eingesetzt werden kann. «Als Unternehmen raten wir von Weihnachtsessen ab, verbieten sie aber auch nicht», sagt Bühler. Wenn eine kleinere Gruppe essen gehe, müsse sie sich zwingend an die Schutzmassnahmen des Bundes halten.

Stadtverwaltung St.Gallen: Essen in kleineren Einheiten

Ähnlich regelt es die Stadt St.Gallen. Pro Jahr ist pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter ein Budget von 100 Franken vorhanden, um Weihnachten innerhalb der Dienststelle zu feiern oder beispielsweise einen Wanderausflug zu machen. Weihnachtsfeiern haben sich eingebürgert, sind aber nicht institutionalisiert.

«Dieses Jahr empfiehlt der Stadtrat, Weihnachtsfeiern in kleineren Einheiten durchzuführen», sagt Ernst Wälter, Leiter Personaldienste der Stadtverwaltung. Fest steht allemal: «Aktuell ist nicht der richtige Zeitpunkt, eine Zusammenkunft mit hundert oder mehr Leuten zu planen.» Innerhalb der Stadtverwaltung mit 40 Dienststellen gibt es einige grosse Abteilungen, darunter die Verkehrsbetriebe, die Stadtwerke und auch die Stadtpolizei.

Trotz der unsicheren Lage sollen die Restaurants unterstützt werden, findet Wälter. Sei es in Form eines kleineren Essens, oder indem Gastro-Gutscheine an die Mitarbeitenden verteilt werden. «Auch wenn das natürlich nicht das gleiche Zusammengehörigkeitsgefühl gibt. Dafür bin ich offen.»

Richtet deine Firma dieses Jahr ein Weihnachtsessen aus? Wir sind gespannt auf deine Meinung.

veröffentlicht: 29. September 2020 17:13
aktualisiert: 29. September 2020 17:13
Quelle: FM1Today

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