Bütschwil

Wurst mit farbigen Körnern: Frau findet Hundeköder mit Rattengift

05.11.2021, 08:14 Uhr
· Online seit 05.11.2021, 05:51 Uhr
Bei einem Spaziergang im Weiler Riet bei Bütschwil hat eine Frau kürzlich einen vergifteten Hundeköder gefunden. Abklärungen der Polizei ergaben, dass dieser mit Rattengift präpariert wurde. Ein Täter konnte nicht gefasst werden.
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Wurststücke, die mit Gift, Rasierklingen oder Nägeln präpariert wurden – solche Bilder kursieren immer wieder auf Social Media und sie lassen Hundehalter aufschrecken. Unbekannte verstecken die Köder an Spazierwegen, um Tieren Leid zuzufügen.

Erst im Oktober wurde ein Köder, ein Wursträdchen mit farbigen Körnern, von einer Frau in Bütschwil gefunden. Die Halterin konnte ihrem Hund den Giftköder gerade noch rechtzeitig wegnehmen, wie die Gemeinde Bütschwil in ihrem Mitteilungsblatt schreibt. Die Frau brachte den Fund der Polizei. Diese fand heraus, dass es sich um einen Hundeköder mit Rattengift handelt. «Rattengift bekommt man relativ leicht in diversen Gartenfachgeschäften», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, gegenüber FM1Today.

Eine Meldung pro Monat

Immer wieder würden Meldungen zu Hundeködern die Polizei erreichen. Im Durchschnitt sei es etwa eine Meldung pro Monat. Aber auch im Internet kursierten viele solcher Meldungen. «Zum Teil sind das auch alte Geschichten, die noch jahrelang im Netz umhergeistern», so Schneider. Die Polizei rät deshalb ab, Meldungen wie diese über Social Media zu verbreiten. Giftköderfunde sollen direkt der Polizei mitgeteilt werden. «Das ist Polizeisache.»

«Extrem schwierig, Täter zu fassen»

In jenem Fall in Bütschwil hat die Hundehalterin alles richtig gemacht. Sie brachte den Köder zur Polizei. Diese klärte ab, um welches Gift es sich handelte. Weil es aber keine weiteren Anhaltspunkte ausser die Art des Giftes gab, konnte die Polizei keine weiteren Ermittlungen tätigen. «Es ist extrem schwierig, einen Täter zu fassen. Oft sind die Spuren auf dem Köder weg, weil der oder die Finderin ihn schon angefasst hat», erklärt Florian Schneider.

Könnten die Täter gefasst werden, müssten sie sich wohl wegen versuchter Tierquälerei verantworten. Je nach Schwere des Tatbestands könnten ihnen Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren drohen.

Erst im August hatte ein Hund in Schänis einen giftigen Hundeköder gefressen. Das Tier musste zum Tierarzt gebracht werden. Ein Fall im Januar 2019 endete für das Tier tödlich. Hund Blacky frass in Wattwil einen Hundeköder. Nach tagelangem Überlebenskampf starb der Hund. Die Täterschaft konnte nie gefunden werden.

(gbo)

veröffentlicht: 5. November 2021 05:51
aktualisiert: 5. November 2021 08:14
Quelle: FM1Today

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