Info der Regierung

15 Antworten zur aktuellen Coronalage in St.Gallen

20.01.2021, 10:19 Uhr
· Online seit 19.01.2021, 13:50 Uhr
Im Kanton St.Gallen wurden die ersten 5200 Personen gegen das Coronavirus geimpft, nun können auch Hausärzte mit dem Impfen beginnen. Das solltest du über die aktuelle Lage im Kanton St.Gallen wissen.
Anzeige

Wie weit ist der Kanton St.Gallen mit Impfen?

5200 Personen wurden insgesamt geimpft. 2500 Dosen wurden bislang durch mobile Teams verabreicht, 2000 in den Spitälern und 700 in den Schwerpunktpraxen.

Gibt es genug Impfstoff?

Nein, im Moment wird die Impfstrategie des Kantons ausgebremst, weil er zu wenig Imfpdosen erhält. Vom Pfizer/Biontech-Impfstoff sind bis jetzt 12'600 Dosen geliefert worden. Für den Januar wurden nochmals 4400 Dosen angekündigt. Das sei nur die Hälfte der ursprünglich angekündigten Menge, heisst es. Grund dafür sei ein Produktionsengpass. 40 Prozent dieser Dosen sind reserviert für die zweite Impfung.

Wer wird aktuell geimpft?

Seit dem 18. Januar können sich im Kanton St. Gallen über 80-jährige Personen und Risikopatienten in sechs regionalen Schwerpunktpraxen impfen lassen. Auch Erwachsene mit chronischen Krankheiten und besonderen Risiken können sich seit Montag impfen lassen. Die Anmeldung zur Impfung in den Schwerpunktpraxen erfolgt durch die Hausärzte.

Was unternimmt der Kanton gegen den Mangel?

Der zeitliche Abstand zwischen der ersten und der zweiten Impfung wird verlängert, anstatt wie empfohlen vier Wochen, wird die zweite Dosis innerhalb von sechs Wochen verabreicht. Dies verringere aber die Wirksamkeit der Impfung nicht, versichert Karin Faisst, Leiterin des Amts für Gesundheitsvorsorge und Impfstrategie-Verantwortliche des Kantons St.Gallen. Gleichzeitig können aber mehr Risikopatienten eine erste Dosis erhalten.

Wo kann man sich impfen lassen?

Bis anhin waren mobile Impfteams in den Pflegeheimen unterwegs. Seit dieser Woche gibt es im Kanton sechs Schwerpunktpraxen. Die Anmeldung erfolgt über den Hausarzt. Ab dem 25. Januar erhalten Hausarztpraxen den Impfstoff von Moderna. Allerdings ist auch dieser Mangelware, jede Praxis erhält vorerst nur etwas 30 Impfdosen.

Wann kann sich die breite Bevölkerung impfen lassen?

Ab April sollte dafür genügend Impfstoff vorhanden sein. Dann möchte der Kanton täglich 3000 Personen impfen. Impfzentren sind in Planung.

Bis wann sind alle geimpft, die sich impfen lassen wollen?

Das Gesundheitsdepartement rechnet damit, dass dies noch vor den Sommerferien der Fall sein wird. «Sollten 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sein, dürfte sich das Leben wieder normalisieren», sagt Regierungspräsdient Bruno Damann.

Welche Nebenwirkungen treten beim Impfen auf?

Nach etwa drei Tagen können Muskelschmerzen bei der Einstichstelle entstehen und die Impfung kann leichtes Fieber verursachen. Im Kanton gab es bis anhin aber keine Zwischenfälle. Eine Person sei sieben Tagen nach der Impfung positiv gemeldet worden; der Impfschutz bestehe erst nach rund zwölf Tagen. Gemäss Swissmedic liegt der Impfschutz sieben Tage nach der zweiten Verabreichung bei Erwachsenen bei über 90 Prozent.

Haben sich die Regierungsräte schon impfen lassen?

«Wir sind nicht der Meinung, dass wir zu den Risikopatienten gehören und lassen denen den Vortritt. Wenn es aber soweit ist, werden wir alle für die Impfung anstehen», sagt Bruno Damann.

Sind Massentests im Kanton St.Gallen geplant?

Eher nicht. Massentests seien freiwillig und nur eine Momentaufnahme. Deswegen findet die St.Galler Kantonsärztin Danuta Zemp diese nicht sinnvoll. «Wir erwarten aber demnächste eine neue Teststrategie des Bundes und werden dann schauen, ob es sinnvoll ist, zum Beispiel Pflegeheime oder andere Betriebe regelmässig durchzutesten.»

Können die Skigebiete weiterhin geöffnet bleiben?

In Skigebieten wie dem Flumserberg haben sich am Wochenende lange Menschenschlangen gebildet. Dies muss sich unbedingt ändern, wie Damann sagt. Auch wenn die Gefahr, draussen das Virus zu übertragen, deutlich kleiner sei als in Innenräumen. Grundsätzlich würden die Schutzkonzepte von den Skigebieten im Kanton eingehalten. In einer letzten Instanz behalte sich der Kanton vor, säumige Skigebiete zu schliessen.

Werden Berufs- und Kantonschulen schliessen?

Damann: «Wir warten ab, was der Bundesrat am Mittwoch entscheidet. Es ist möglich, dass dieser die Sekundarstufe II schliessen wird. Falls nicht, wird der Regierungsrat die Lage weiterhin genau beobachten und sich beraten.»

Wie viele Härtefall-Gesuche wurden im Kanton gestellt?

Bis anhin hat der Kanton 190 Gesuche für Hilfsgelder erhalten. Der überwiegende Teil stammt von KMU mit im Schnitt fünf Vollzeitstellen. Neu bekommen auch Zulieferbetriebe Unterstützung, sofern sie gewisse Bestimmungen erfüllen.

Wann erhalten die Betriebe das Geld?

Der Gesamtbetrag aller gestellten Anträge beläuft sich laut Beat Tinner auf rund 30 Millionen Franken. Erste Hilfsgelder werden noch im Verlauf dieses Monats ausbezahlt.

Quelle: tvo

Erhalten auch Sportclubs Unterstützung?

Der FC St.Gallen und die SC Rapperswil-Jona Lakers haben beim Bund Antrag auf ein zinsloses Darlehen gestellt in der Höhe von 4,5 respektive 2,8 Millionen Franken. Für diese Darlehen  braucht es eine Garantie von 25 Prozent. Die St.Galler Regierung ist bereit, diese abzugeben, für den FCSG sind dies 1,125 Millionen Franken und im Fall der Lakers 700'000 Franken.

Als Begründung für diesen Schritt führt Marc Mächler die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung und die Ausstrahlungskraft der beiden Sportclubs an. Doch der Kantonsrat muss dieses Geschäft noch bewilligen.

Die Medienkonferenz der St.Galler Regierung zum Nachlesen:

veröffentlicht: 19. Januar 2021 13:50
aktualisiert: 20. Januar 2021 10:19
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige