«Strassen sollen nicht kunterbunt sein»
«Die Nationalstrassen sollen nicht kunterbunt daher kommen, sondern einheitlich und sauber», sagt Guido Bielmann, Mediensprecher des Bundesamts für Strassen (Astra). Die grün-weisse Brücke sei im Gegensatz zu anderen Malereien «ganz okay», man wolle den Leuten aber nicht das Gefühl geben, sie könnten ihrer Kreativität überall im öffentlichen Raum freien Lauf lassen.
Renovation ist aufwendig
Entdecke das Astra irgendwo sexistische, diskriminierende oder politisch extreme Motive auf den Nationalstrassen, setze man viel daran, die Farbe schnellstmöglich zu entfernen. Bei der grün-weissen Brücke sei dies allerdings nicht nötig. «Das ist mit hohen Kosten verbunden. Man muss ein Gerüst anbringen und der Verkehr kann nur einspurig geführt werden.» Deshalb habe man sich dazu entschieden, die Brücke am Bürenstich im Rahmen einer regulären Renovation in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuverwandeln. «So generieren wir keinen Zusatzaufwand, was viel vernünftiger ist.»
Wie teuer es wird, die grün-weisse Farbe zu beseitigen, kann Bielmann nicht beziffern. «Wir müssen anschauen, wie die Farbe mit dem Beton verbunden ist.» Die Renovation koste wohl nicht Millionen, «aber auch nicht wenige hundert Franken, denn es steckt ein gewisser Aufwand dahinter».
Einheitliche Handhabung
Verschiedene Todayreporter haben das Gefühl, in der Ostschweiz würden Malereien auf der Autobahn viel schneller entfernt als beispielsweise in Basel. Eine solche These kann Guido Bielmann nicht bestätigen: «Nach Möglichkeit werden solche Fälle in den verschiedenen Kantonen einheitlich gehandhabt.»
Bereits im Februar 2016 wurde eine Brücke im FM1-Land in FCSG-Farben bemalt, damals in Kriessern. Es könne sein, dass in Kriessern und am Bürenstich die gleichen Täter am Werk waren, sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Das ist allerdings erst eine Mutmassung: Das Verfahren rund um den Kriessner Fall ist sistiert, die Ermittlungen zur Brücke am Bürenstich wurden erst gerade aufgenommen. In beiden Fällen ist Anzeige gegen Unbekannt erstattet worden.