Sugo kochen, weil die Schwestern sterben

23.11.2018, 21:43 Uhr
· Online seit 23.11.2018, 20:04 Uhr
Dieses Woche riecht es speziell gut im Kloster Wonnenstein in Niederteufen. Die Klosterfrauen kochen Sugo mit Tomaten aus dem Thurgau. Damit wollen sie den Bauern unter die Arme greifen, und mit dem Verkauf der Tomatensauce gleichzeitig die eigene Kasse etwas aufbessern.
Marc Sieger
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Schwester Scolastica steh für einmal hinter dem Herd und schwingt den Kochlöffel. Sie kocht Tomatensugo mit Tomaten aus dem Thurgau. Die Sauce wollen die Schwestern aus dem Kapuzinerkloster in Niederteufen dieses Wochenende an ihrem Weihnachtsmarkt verkaufen. 80 Kilo Tomaten landet in de Kochtöpfen, eigentlich wären sie auf dem Kompost gelandet. «Wir wollten den Bauern aus dem Thurgau unter die Arme greifen. Die hatten nach diesem Sommer viel zu viele Tomaten und sind diese nicht mehr losgeworden», sagt Schwester Scolastica.

Auf TVO gewähren die Schwestern einen selten Einblick in die Klosterküche.

Aber nicht nur um die Thurgauer Bauern zu unterstützen kochen die Schwestern Sugo, sondern auch um die eigene Kasse aufzubessern. Diese wird immer leerer. Vor wenigen Jahren lebten im Kloster Wonnenstein noch über 40 Nonnen. Diese kamen mit ihrer AHV über die Runden und konnten das Kloster unterhalten. Heute leben von den 40 Frauen nur noch drei im Kloster. Alleine diese Jahr sind zwei Schwestern gestorben. Für die verbliebenen Nonnen ein persönlicher Verlust, aber auch einer, der sich in der Klosterkasse bemerkbar macht. «Das trifft schon. Auch sind es zwei weitere AHV-Beiträge die fehlen, das Haus bleibt aber gleich gross und es stehen immer wieder Reparaturen an», sagt Schwester Scolastica.

Vom Verkauf der Sugo am traditionellen Weihnachtsmarkt dieses Wochenende erhoffen sich die Klosterfrauen nun einen kleinen Zustupf. Es lohne sich aber auch für die Besucher, sagt Schwester Scolastica. «Die Sugo ist wirklich gut».

(red.)

 

 

veröffentlicht: 23. November 2018 20:04
aktualisiert: 23. November 2018 21:43

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