«Tango» kutschiert die ersten Fahrgäste

Viel Geld und Zeit beanspruchte die Inbetriebsetzung der neuen Züge der Appenzeller Bahnen. Elf neue Züge mit je 147 Sitzplätzen und 218 Stehplätzen wurden für 84 Millionen Franken gekauft. Durch den Niederflureinstieg soll für Menschen mit Handicap, Personen mit Kinderwagen, Rollatoren und Gepäck ein einfaches und ebenerdiges Einsteigen ermöglicht werden. Auch der Transport von Velos wird erleichtert. Seit Mittwoch setzen die Appenzeller Bahnen auf der Strecke Teufen-Appenzell nun erstmals einen Zug des Typs «Tango» im regulären Fahrgastbetrieb ein.

Lange Testphase

Bis Ende März 2019 werden auch die weiteren zehn Fahrzeuge im Einsatz sein. Bevor die Züge zum Einsatz kommen, werden sie ebenfalls getestet. Seit Ende März 2018 finden unter anderem Antriebsoptimierungen, Bremsprobefahrten und Klimatestst in den Werkstätten Gais und Speicher sowie auf dem Schienennetz der Appenzeller Bahnen statt.

Die Koordination der Testphase stellt für das Projektteam eine grosse Herausforderung dar. Der Fahrplanbetrieb darf nicht beeinträchtigt werden und der Platz in den Werkstätten und Gleisanlagen ist beschränkt. Die Strecke zwischen St.Gallen und Teufen ist bis Oktober unterbrochen. «Der neue Ruckhaldetunnel, welcher mit einer Neigung von 80 Promille eine spezielle Herausforderung darstellt, ist erst ab September für Testfahrten zugänglich. Dies erfordert eine punktgenaue Planung von allen Seiten», erklärt Dominic Graber, Leiter Rollmaterial/Werkstätten der Appenzeller Bahnen.

Walzer tanzt nach Gossau

Auch die Linie Gossau-Appenzell-Wasserauen bekommt neue Züge. Die Appenzeller Bahnen bestellten bei Stadler Rail fünf Züge, die den Namen «Walzer» tragen. Der erste «Walzer»-Zug ist seit dem 6. August im Fahrgastbetrieb, die restlichen vier Kompositionen folgen bis Ende September. Mit den neuen Zügen sollen Tage mit starkem Verkehrsaufkommen effizienter reguliert werden.