Thurgauer Schiff

20 Verletzte bei Frontalcrash mit Tanker auf dem Rhein

20.12.2019, 14:56 Uhr
· Online seit 20.12.2019, 13:25 Uhr
Schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres ist ein von Thurgau Travel gechartertes Kreuzfahrtschiff verunfallt. Beim jüngsten Crash auf dem Rhein in Deutschland wurden 20 Personen verletzt.
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Zum schweren Schiffsunfall kam es am Donnerstagabend gegen 22.15 Uhr: Das mit 139 Personen besetzte Passagierschiff «MS Thurgau Prestige» prallte bei Speyer im deutschen Bundesland Rheinland/Pfalz in ein Tankmotorschiff voller Diesel, wie die zuständige Polizei mitteilt.

Neun Verletzte im Spital

Auf dem Schiff befanden sich 103 Gäste des Weinfelder Flusskreuzfahrt-Unternehmens Thurgau Travel sowie 36 Besatzungsmitglieder. 20 Personen wurden laut Polizeiangaben verletzt, neun von ihnen wurden in umliegende Spitäler gebracht. Eine Person wurde direkt vor Ort von einem Notarzt versorgt. An beiden Schiffen entstand Sachschaden im hohen sechsstelligen Bereich. 

Der genaue Unfallzeitpunkt ist noch unklar – die Ermittlungen dauern an. Aber: «Zum Zeitpunkt des Zusammenstosses war die Sicht am Unfallort durch Dunkelheit und dichten Nebel stark eingeschränkt», schreibt die Polizei.

Noch auf dem Schiff übernachtet

Nach dem Unfall ankerte die «MS Thurgau Prestige» im Hafen von Speyer, die Gäste übernachteten auf dem Schiff und checkten am Freitag nach dem Frühstück aus. Die Schwimmfähigkeit des Schiffs war gemäss Polizei nicht beeinträchtigt, da es zu keinem Wassereinbruch gekommen war. 

Wie Thurgau Travel am Freitagvormittag in einem Communiqué bekanntgibt, konnten acht der neun Personen das Spital bereits wieder verlassen. Eine Person müsse für weitere Abklärungen im Spital bleiben. «Die Gäste reisen heute Vormittag mit dem Bus zurück in die Schweiz.»

Das Flusskreuzfahrtschiff «MS Thurgau Prestige» gehört zur Flotte der Reederei Scylla mit Sitz in Baar. Es war zum Zeitpunkt der Havarie auf dem Weg in Richtung Frankfurt. «Wir bedauern zutiefst, dass einige unserer Gäste das Spital aufsuchen mussten und wünschen allen Betroffenen baldige Genesung», lässt sich Thurgau-Travel-Geschäftsführer Daniel Pauli zitieren. 

Nicht der erste Unfall

Bereits am 20. März dieses Jahres war ein gechartertes Schiff von Thurgau Travel verunfallt: Damals prallte das Scylla-Kreuzfahrtschiff «MS Edelweiss» in der Nähe der niederländischen Stadt Nijmegen in einen Frachter. An Bord waren 160 Passagiere und 42 Besatzungsmitglieder, darunter zahlreiche Ostschweizerinnen und Ostschweizer. Niemand wurde verletzt. «Für mich war das Ganze ein ziemlicher Schock», sagte Hans Kaufmann, Mitinhaber von Thurgau Travel, gegenüber FM1Today. Nach 35 Jahren im Geschäft habe er noch nie einen Krisenstab einsetzen müssen.

veröffentlicht: 20. Dezember 2019 13:25
aktualisiert: 20. Dezember 2019 14:56
Quelle: FM1Today

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