86-Jähriger wird in Stadtbus angegriffen – niemand reagiert
Der Vorfall ist seit Dienstagabend Thema in der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Frauefeld, wenn...». Darin beschreibt die Tochter des mutmasslichen Opfers, was am Montag in einem Frauenfelder Stadtbus passiert sein soll. Sie zeigt sich schockiert darüber, dass nicht einmal der Busfahrer auf den Angriff «des Spinners» reagiert habe. Er habe auch noch einen weiteren Fahrgast angegriffen. Mittlerweile ist der Post nicht mehr in der Gruppe zu finden.
Angreifer steigt an Haltestelle aus
Der demente 86-Jährige erlitt dabei offenbar Prellungen am Kopf. Auf Anfrage von Tagblatt Online bestätigt der Leiter von Stadtbus Frauenfeld den Vorfall. Der Busfahrer habe jedoch nichts falsch gemacht: «Als er das Gerangel bemerkte, hielt er in der Nähe der Haltestelle Eichholz an und öffnete die Türen. Der Angreifer konnte so den Bus verlassen.»
Keine Anzeige
Die Identität des flüchtigen Angreifers ist nicht bekannt. Laut den Verantwortlichen von Stadtbus Frauenfeld sei es Sache des Opfers, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Offenbar ist dies momentan aber nicht geplant. Die Kantonspolizei Thurgau hat bisher keine Kenntnis einer Anzeige, wie sie auf Anfrage von FM1Today sagt.
Damit die Videoaufnahmen im Bus verwendet werden können, müsste jedoch innerhalb von 72 Stunden eine Anzeige stattfinden. Danach werden die Aufnahmen gelöscht und eine Identifikation des Täters würde sich erschweren.
(red.)