Warme Temperaturen

«Chüehli chüele»: So schützen Bauern ihre Tiere vor der Hitze

· Online seit 24.06.2022, 19:43 Uhr
Die aktuellen Temperaturen sind für viele von uns angenehm – vor allem nach dem vergangenen Hitzewochenende. Doch für viele Nutztiere sind auch diese Temperaturen noch zu warm. Die Bauern müssen darum viel investieren, damit die Ställe nicht zu Saunen werden. Doch wie funktioniert das?

Quelle: tvo

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Die momentanen Temperaturen sind für Menschen kein Problem. Anders sieht dies bei Nutztieren wie Kühen aus. Für sie ist es immer noch zu heiss. Die Bauern setzen darum alles daran, dass es ihren Tieren nicht zu warm wird.

So auch im Kanton Thurgau. Auf dem Betrieb von Bauer Philipp Dickenmann in Schönholzerswilen weht beim Besuch von TVO eine frische Brise durch den Stall. Mehrere Geräte sorgen dafür, dass die Tiere keinen Hitzestress haben. «Momentan haben wir 20 Grad im Stall. So fühlt sich die Kuh wohl», sagt Dickenmann mit Blick auf das Thermometer.

Hitze schlägt auf Milchproduktion

Denn die Tiere mögen die Hitze überhaupt nicht. Am wohlsten fühlen sie sich bei Temperaturen um die 15 Grad. Wird es der Kuh zu heiss, dann merke man das schnell: «Wenn eine Kuh nur noch herumsteht und nicht mehr wiederkäut, dann geht es ihr nicht mehr gut», so Dickenmann. Dies wirke sich dann auch auf die Milchproduktion aus. Denn bei hohen Temperaturen produzieren die Kühe bis zu vier Liter weniger. Bei 60 Tieren wäre das ein Verlust von 120 Franken täglich.

Diverse Massnahmen im Stall getroffen

Damit der Stall nicht zur Sauna wird, musste der 42-Jährige bei der Planung des Stall-Neubaus vor ein paar Jahren auf einiges achten. So musste der Stall beispielsweise möglichst grossvolumig gestaltet werden. Auch die Luftzirkulation ist gut durchdacht. Zudem wurde auf der Südseite das Dach isoliert, um die Hitze abzuhalten.

Trotzdem machte dem Bauer der Hitzesommer 2018 zu schaffen. Darum musste er für über 7000 Franken zusätzliche Maschinen einbauen lassen. Seither laufen bei den hohen Temperaturen vier Ventilatoren und eine Berieselungsanlage praktisch pausenlos – und das verursacht Kosten. «Die Lüfter kosten mich schnell einen bis zwei Franken an Strom pro Stunde», erklärt Dickenmann. Und diese Kosten dürften – wie die Temperaturen – in Zukunft steigen.

(red.)

veröffentlicht: 24. Juni 2022 19:43
aktualisiert: 24. Juni 2022 19:43
Quelle: TVO

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