Grosser Rat

Der Thurgau will die Quellensteuer zentralisieren

· Online seit 04.10.2021, 11:54 Uhr
Im Thurgau soll künftig der Kanton die Quellensteuer erheben und nicht mehr die 80 Gemeinden. Der Grosse Rat hat am Montag eine Motion mit grosser Mehrheit erheblich erklärt. Die Regierung will das Anliegen bis Anfang 2023 auf dem Verordnungsweg umsetzen.
Anzeige

Die überparteiliche Motion «Wirtschaftsfreundliche, unbürokratische Abwicklung der Quellensteuer» stiess im Rat und bei der Regierung durchwegs auf Zustimmung. Die Zentralisierung bringt für die Gemeinden eine Vereinfachung und spart auf kommunaler Ebene Personal und Kosten.

Bisher sind die 80 Thurgauer Gemeinden für die Erhebung und den Bezug der Quellensteuer zuständig. Im vergangenen Jahr wurde die Steuer für 32'600 Personen abgerechnet. Grössere Firmen mussten die Quellensteuer mit bis zu 44 verschiedenen Gemeinden abrechnen, wie Finanzdirektor Urs Martin im Rat erklärte.

Durch die Zentralisierung braucht der Kanton voraussichtlich neun zusätzliche Stellen, was jährlich 1,1 Millionen Franken kostet. Zudem entstehen einmalige Software-Ausgaben von einer Million Franken. Die Gemeinden können Personalaufwand von 1,8 Millionen Franken und Software-Kosten von 500'000 Franken einsparen.

Für Firmen einfacher

Für die Unternehmen bringt die Zentralisierung «erheblichen Minderaufwand bei gestiegener Qualität des Quellensteuer-Abrechnungsverfahrens», wie die Regierung in ihrer Stellungnahme zur Motion schrieb. Die Abwicklung der Quellensteuer sei in den letzten Jahren fachlich anspruchsvoller geworden.

In den Gemeinden fehle zum Teil das nötige Know-how. Finanzdirektor Urs Martin erklärte, die Regierung könne die Motion auf dem Verordnungsweg umsetzen. Das Ziel sei, die Zentralisierung der Quellensteuer auf Anfang 2023 in Kraft zu setzen.

veröffentlicht: 4. Oktober 2021 11:54
aktualisiert: 4. Oktober 2021 11:54
Quelle: sda

Anzeige
Anzeige