Ehemaliger Stadtschreiber streitet Schuld von Wahlfälschung ab
Quelle: tvo
100 Stimmzettel der GLP soll der ehemalige Stadtschreiber Ralph Limoncelli an den Grosstratswahlen im März 2020 vernichtet und durch Stimmzettel der SVP ersetzt haben – das zeigen Untersuchungen der Staatsanwaltschaft. «Aus Sicht der Staatsanwaltschaft sind diese Beweise so klar, dass wir gezwungen sind, eine Anklage beim Bezirksgericht Frauenfeld zu machen», sagt Generalstaatsanwalt Stefan Haffter zu TVO. Was das Motiv von Limoncelli gewesen war, darüber will die Staatsanwaltschaft keine Auskunft geben.
Aus politischen Gründen vor Gericht gezehrt
Der ehemalige Stadtschreiber hingegen sieht sich unschuldig. In einer Stellungnahme streitet er die Vorwürfe vehement ab und beteuert, dass er kein Motiv habe, eine Wahl zu fälschen. Es komme ihm vor, als müsste aus politischen Gründen unbedingt jemand vor Gericht gezehrt werden, wird Limoncelli zitiert. Er sehe sich siegessicher, obwohl sein Ruf bereits beschädigt sei.
Stadt Frauenfeld steht hinter ehemaligem Mitarbeiter
Auch der Frauenfelder Stadtpräsident Anders Stokholm steht hinter dem früheren Stadtschreiber: «Er hat uns früh informiert, dass er Auskunftsperson ist und zeitnah mitgeteilt, dass er beschuldigt wird.» Er habe dabei immer gesagt, dass er sich keiner Schuld bewusst sei, so Stokholm. «Solange wir durch Beweise nicht das Gegenteil gesehen haben, gehen wir von seiner Unschuld aus.» Der Stadt seien die Beweise nicht bekannt.
Bedingte Freiheitsstrafe von 15 Monaten
Die Thurgauer Staatsanwaltschaft hat eine bedingte Freiheitsstrafe von 15 Monaten und eine Busse von 3000 Franken beantragt. Bis das Strafverfahren abgeschlossen ist, gilt die Unschuldsvermutung.
(red.)