Elterntaxis werden im Thurgau gebüsst

26.10.2016, 08:44 Uhr
· Online seit 26.10.2016, 06:39 Uhr
Eltern, die in Münchwilen ihre Kinder in die Schule chauffieren, müssen in Zukunft mit einer Busse rechnen. Dies weil sich viele Eltern trotz Fahrverbot nicht vom Taxidienst abbringen lassen. Weil Autos vor der Schule eine Gefährdung für Kindergärtler darstellen, sieht der Schulpräsident keinen anderen Ausweg.
Lara Abderhalden
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«Die Verbote müssen nun durchgesetzt werden, sonst hat sich das Erstellen des Fahrverbots nicht gelohnt», sagt der Münchwiler Schulpräsident Thomas Wyser in der Thurgauer Zeitung. Daher werden in Zukunft jene Autofahrer gebüsst, welche die Kinder trotz Verbot in die Schule fahren. Ihnen drohe eine Anzeige bei der Polizei.

Kindergärtler gefährdet

Dieser Schritt sei mehr als notwendig: «Wir haben vor einem Jahr versucht, das Gespräch mit den Eltern zu suchen», erklärt Wyser weiter. Diese Gespräche hätten aber nichts genützt. Noch immer würden die Eltern auf der Schulstrasse ihre Kinder abladen. Dies stelle eine Gefahr für die Kindergärtler dar: «20 bis 25 Kindergärtler sind durch die Wendemanöver der Eltern gefährdet.»

Eine Fahrverbotstafel steht bereits. Diese wurde vor zwei Jahren gut sichtbar vor dem Eingang aufgestellt. Die Schulstrasse ist eine schmale Strasse. Eine Schranke trennt den Kiesweg auf halber Höhe, so dass Fahrzeuge umständlich wenden oder rückwärts fahren müsse.

Bewegung tut gut

Aber nicht nur die Gefährdung anderer Kinder sei das Problem. Auch würden die Kinder durch den Schulweg zu Fuss vom sozialen Kontakt profitieren. «Auf dem Schulweg können die Kinder sich körperlich und geistig entwickeln», sagt Wyser. Der Grad an Selbständigkeit und Selbstbewusstsein erhöhe sich dadurch. Plus würden die Schüler so genügend Bewegung erhalten. «Früher war es gar keine Diskussion, dass man zu Fuss zur Schule geht, unabhängig davon, wie weit entfernt man wohne.»


veröffentlicht: 26. Oktober 2016 06:39
aktualisiert: 26. Oktober 2016 08:44
Quelle: red

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