Bezirksgericht Frauenfeld

Geplatzter Deal im Kinderporno-Prozess in Frauenfeld

25.08.2020, 20:54 Uhr
· Online seit 25.08.2020, 20:50 Uhr
Ein 79-Jähriger, der im Thurgau lebt, wurde 2003 von indischen Richtern schuldig gesprochen. Am Dienstag musste er sich vor dem Bezirksgericht Frauenfeld erneut wegen Sex-Shows mit Kindern verantworten.
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Dem Rentner werden sexuelle Handlungen mit Kindern und Pornografie vorgeworfen. Über einen Zeitraum von sechs bis acht Jahren hat er regelmässig Videos oder Livestreams in Auftrag gegeben, in denen Kinder, die auf den Philippinen leben, nackt und bei sexuellen Handlungen zu sehen waren, schreibt die «Thurgauer Zeitung».

Vor dem Bezirksgericht Frauenfeld gibt der Beschuldigte die Taten zu. Im Vorfeld des Prozesses haben sich die Staatsanwältin und der Verteidiger auf eine bedingte Freiheitsstrafe von einem Jahr geeinigt. Die Auflage wäre eine Probezeit von zwei Jahren sowie eine Busse von 2000 Franken. Für das Gericht war dies eine «sehr tiefe Strafe» und liess darum das abgekürzte Verfahren platzen. Die Akten gehen nun zurück an die Staatsanwaltschaft und der Beschuldigte muss sich einem ordentlichen Prozess stellen.

Der Rentner wurde im Jahr 2000 in Mumbai verhaftet. Er und seine Frau wurden wegen Sex mit Kindern zu sieben Jahren Haft verurteilt. Sie legten Berufung ein und wurden gegen Kaution befreit. Beide flohen in die Schweiz, zum Berufungsverfahren kam es nie.

(red.)

veröffentlicht: 25. August 2020 20:50
aktualisiert: 25. August 2020 20:54
Quelle: FM1Today

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