Machtwort aus Bern

«Hatten mehr erwartet» – so reagieren die Kantone auf den Exitplan

25.02.2021, 07:12 Uhr
· Online seit 25.02.2021, 05:28 Uhr
Läden, Zoos und Museen öffnen – Beizen bleiben geschlossen. Der Bundesrat bleibt mehrheitlich seinem Lockerungsplan treu und kommt den Kantonen nur leicht entgegen. Diese sind wenig erfreut.

Quelle: tvo

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«Das tut weh, dass der Bundesrat nicht alle unsere Forderungen berücksichtigt hat», sagt Walter Schönholzer, Thurgauer Regierungsrat. Besonders, dass die Terrassen der Beizen noch weitere Wochen geschlossen bleiben, sei schade.

«Wir wären klar der Meinung gewesen, dass der Bund diesen Schritt hätte wagen können», sagt der Vorsteher des Departements für Inneres und Volkswirtschaft.

FM1-Land ist «pro Gastro»

Auch die Innerrhoder Standeskommission hat die Bundesratsmedienkonferenz mit Spannung verfolgt: «Ich bin hin- und hergerissen», sagt der Innerrhoder Regierungsrat Roland Dähler. «Bin froh, dass einige Lockerungen da sind. Auf der anderen Seite will ich es nicht verhehlen, dass wir mehr vom Bund erwartet hatten.»

Der Kanton Appenzell Innerrhoden hatte sich, wie alle anderen Kantone im FM1-Land, für eine Öffnung der Restaurantterrassen am 1. März eingesetzt. «Das ist leider nicht passiert. Die Branche ist wahnsinnig unter Druck. Die Wirte brauchen jetzt noch einen längeren Schnauf», sagt Volkwirtschaftschef Dähler.

Ein «immerhin» kommt auch aus dem Thurgau. So sagt Regierungsrat Schönholzer: «Wenigstens kam der Bundesrat unseren Forderungen betreffend der Personenregel und der Altersgrenze nach.»

Graubünden schliesst auf Druck Terrassen

Enttäuschung herrscht auch im Kanton Graubünden. Dieser wurde von der Landesregierung zurückgepiffen: «Es gibt in gewissen Skigebieten Terrassen, die offen sind. Wir versuchen eine Pandemie zu bewältigen. Wenn wir etwas beschliessen, muss das gelten», sagt Bundesrat Alain Berset. Die Entscheide seien bindend.

Und die Bündner Regierung muss nun gehorchen und schliesst die Terrassen per 26. Februar. «Wir werden uns an die Spielregeln des Bundesrats halten», sagt Justiz- und Gesundheitsdirektor Peter Peyer.

Weiter betont Peyer einmal mehr, dass man gehofft habe, dass Graubünden für die eigene Teststrategie honoriert geworden wäre und man die Restaurantterrassen hätte offen lassen dürfen.

Gastro im Total-Frust

Null Verständnis erntet der Bundesrat von der Gastrobranche. Der Präsident von Gastrosuisse, Casimir Platzer, spricht nach der Medienkonferenz Klartext: «Wir sind frustriert und bitter enttäuscht» (FM1Today berichtete).

veröffentlicht: 25. Februar 2021 05:28
aktualisiert: 25. Februar 2021 07:12
Quelle: FM1Today

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