«Hirnschrittmacher hat mein Leben verändert»

02.02.2018, 11:33 Uhr
· Online seit 01.02.2018, 20:17 Uhr
Anita Sauter lebt seit zwölf Jahren mit Parkinson. Vor vier Jahren liess sie sich einen Hirnschrittmacher implantieren. Damit kann sie ihren Alltag ohne Probleme meistern. Es geht ihr Welten besser, als noch vor einigen Jahren.
Lara Abderhalden
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Anita Sauter sitzt am Tisch, sie schreibt eine Nachricht auf Whatsapp, läuft in die Küche, holt sich ein Glas Wasser. Vor einigen Jahren brauchte sie dafür noch sehr viel Energie. Jeder Schritt schmerzte, sie war kaum noch fähig, richtig zu gehen.

Lebensqualität zurück gewonnen

Deshalb liess sie sich vor vier Jahren einen Hirnschrittmacher implantieren. Alle drei Monate muss sie diesen im Spital anpassen lassen, da sich die Krankheit schnell weiterentwickeln kann.

«Ich habe meine Lebensqualität zu 99 Prozent retour bekommen», sagt die 58-jährige Romanshornerin. Auch jetzt habe sie noch kleine Einschränkungen, ihr Leben hat sich aber um 180 Grad gedreht. «Der Alltag geht besser, einzig mein Bein spinnt noch ab und zu.»

Keine Blockaden mehr

Der Hirnschrittmacher stimuliert Regionen im Kopf, die von Parkinson betroffen sind. So wird die Überaktivität gehemmt und Überbewegungen werden verhindert. «Die Krankheit ist schon fast zur Nebensache geworden», sagt Anita Sauter. Die Blockaden seien längst nicht mehr so akut wie vor der Operation. Vor allem in den Händen habe sie keine Probleme mehr.

Hirnschrittmacher muss kalibriert werden

Die dreimonatlichen Kontrollen hat die Romanshornerin beim stellvertretenden Chefarzt der Neurologie in St.Gallen, Stefan Hägele-Link: «Da die Krankheit schnell fortschreiten kann, muss der Stimulator immer wieder nachgestellt werden. Manchmal kann das auch zu Nebenwirkungen führen.» Dann nämlich, wenn der Stimulator zu stark eingestellt wird. Dann zittert Anita Sauters Bein.

Mit Gleichgewichtsübungen wird der Hirnschrittmacher getestet und kalibriert. Dies passiert durch eine Stelle im Bauch unter der Haut. Wenn sich Anita Sauter nicht wohl fühlt, kann sie sich jederzeit bei ihrem Arzt melden. Im Moment gehe es ihr aber gut. Sehr gut sogar. Dies sicher bis zur nächsten Kontrolle in drei Monaten.

Der Beitrag wurde am 1. Februar auf TVO ausgestrahlt:

veröffentlicht: 1. Februar 2018 20:17
aktualisiert: 2. Februar 2018 11:33
Quelle: abl

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