Hundezüchterin: «Ich musste funktionieren»

· Online seit 19.01.2018, 05:43 Uhr
Brigitte und Martin Lang aus Boltshausen verloren bei einem Brand im Dezember einen Teil ihrer Tiere. Danach mussten sie sich ein neues Dach über dem Kopf suchen. Jetzt redet die Hundezüchterin.
Laurien Gschwend
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Thurgauer Zeitung/Rossella Blattmann 

Noch sitzt ihr der Schock in den Knochen. Und sie hatte kaum Erholung. Nach dem schweren Brand der Scheune von Brigitte Langs Tierpension in Boltshausen ist sie kaum zur Ruhe gekommen. «Ich hatte keine freie Minute. Ich musste nur noch funktionieren.» Brigitte Lang (57) hat im letzten Monat viel durchgemacht.

Die leidenschaftliche Tierfreundin konnte sich bisher wenig um sich selbst kümmern. Sie war für ihre Tiere da. Denn: eine neue Unterkunft musste her. «Der hintere Stall ist zum Glück intakt geblieben. Allerdings ist er für meine Tiere unbewohnbar.» Die 34 Schafe, 2 Esel, und das Minipig, die sonst in diesem Stall leben, brauchten eine neues Dach über dem Kopf. «Im Stall hat es momentan weder Wasser noch Strom. Zudem ist er noch immer voll Rauch», sagt Brigitte Lang.

Unterstützung aus dem Freundeskreis

Eine Zwischenlösung für die 37 Tiere wurde rasch angeboten und auch wahrgenommen. «Bis Ende Februar sind die Tiere bei einer Bauernfamilie aus dem Dorf untergebracht», sagt Lang. «Sie bleiben dort, bis wir uns in der neuen Wohnung eingerichtet haben, und der Stall auf unserem Land wieder für die Tiere bewohnbar ist.»

Lang und ihr Gatte Martin (60) mussten sich ebenfalls ein neues Dach über dem Kopf suchen. Zwischenzeitlich wohnten die beiden in einem kleinen Zimmer bei einer engen Freundin von Brigitte Lang. «Dort hatte es zum Glück auch Platz für unsere Hunde», sagt sie.

Momentan seien sie und ihr Ehemann gerade dabei, ihre neue Wohnung, die sich ebenfalls in Boltshausen am Ottenberg befindet, zu beziehen. Das Ehepaar hofft, sich bald richtig einrichten zu können. «Momentan ist alles noch voller Umzugskisten», sagt die beschäftigte Hundeliebhaberin.

Flammenhölle in der Scheune

Es hat sich herausgestellt, dass das alte Wohnhaus der Langs nicht mehr bewohnbar ist. «Alles ist kaputt. Fernseher, Kleider und vieles mehr. Die genaue Schadenssumme kennen wir noch nicht.» Ob die Computer noch funktionieren wisse man ebenfalls noch nicht. «Die Festplatten müssen erst noch trocknen.» Ob Fotos und andere digital abgespeicherte Erinnerungen des Paares erhalten geblieben sind, wird sich in Zukunft zeigen.

Mitte Dezember stand aus bislang noch ungeklärten Gründen die Scheune der Tierpension von Brigitte Lang in Boltshausen in Flammen. Dabei sind 8 Hunde, 7 Katzen, 16 Hühner und 5 Hähne verendet. Alles ihre eigenen Tiere. Tierische Pensionsgäste hätten sich zu jenem Zeitpunkt keine dort befunden, sagt Tierpension-Betreiberin Brigitte Lang. Zwei Hähne und ein Huhn konnten aus den lodernden Flammen gerettet werden. Ebenfalls überlebt haben sieben Hunde von Brigitte und Martin Lang.

Dieser Artikel erschien am 18. Januar auf Tagblatt Online.

veröffentlicht: 19. Januar 2018 05:43
aktualisiert: 19. Januar 2018 05:43

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