«Katakombe»

Infizierte Person an Thurgauer Daydance

10.09.2020, 14:20 Uhr
· Online seit 10.09.2020, 10:53 Uhr
Ein Partygast, der am vergangenen Samstag eine Tanzveranstaltung bei Erlen besuchte, wurde im Nachgang positiv auf das Coronavirus getestet. Er war bereits an der Party ansteckend.
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Eine mit Covid-19 infizierte Person hat am vergangenen Samstag zwischen 15 und 17 Uhr den «Katakombe Daytime» in Riedt bei Erlen besucht. Der Partygast liess sich nach der Veranstaltung testen, war aber bereits während des Daydances ansteckend, wie der Tägerwiler Partyveranstalter bekanntgibt.

Gesamthaft 300 Personen besuchten den Event, wie Oliver Klinghofer, Inhaber der Katakombe Entertainment GmbH, auf Anfrage von FM1Today sagt. «Wir haben nun jene Besucherinnen und Besucher angeschrieben, die in der fraglichen Zeit da waren.»

Ankunfts- und Weggangszeiten der Besucher bekannt

Der Veranstalter hatte eine Sicherheitsfirma beauftragt und setzte die vom Gastroverband empfohlene «Mindful App» ein, um die Gäste zu registrieren. «Die Leute mussten sich sowohl ein- als auch auschecken», erklärt Klinghofer. Das Sicherheitskonzept sei vorgängig vom Kanton bewilligt worden.

Oliver Klinghofer weiss selber nicht, wer die infizierte Person ist. «Die Kontaktdaten werden anonym behandelt.» Aus Transparenzgründen habe er sich dazu entschieden, den Fall auch auf Facebook und der Webseite von «Katakombe» zu publizieren. «Wir haben ja nichts zu verbergen.»

Quarantäne nur bei Symptomen

Die Partygäste werden nun – in Absprache mit dem kantonsärztlichen Dienst des Kantons – gebeten, ihren Gesundheitszustand zu überwachen. Wer keine Symptome zeige, müsse sich nicht in Quarantäne oder Selbstisolation begeben, aber genügend Abstand zu anderen Personen halten, heisst es in dem Schreiben an die Besucherinnen und Besucher. Bei Symptomen sollen sich die Personen schnellstmöglich bei ihrem Arzt melden und sich testen lassen.

Kanton lobt Sicherheitskonzept

Auf Anfrage schreibt der Informationsdienst des Kantons Thurgau, dass der Veranstalter ein «sehr gutes Sicherheitskonzept» ausgearbeitet habe, welches auch eingehalten worden sei. Der Kanton zählt auf: «Die Party war draussen. Es gab genug Platz, so dass die anwesenden Personen den Abstand von anderthalb Metern einhalten konnten. Auch an der Bar konnte der nötige Abstand zwischen Gästen und Mitarbeitenden eingehalten werden. Am Eingang wurden Masken verteilt. Es stand Desinfektionsmittel aus Dispensern zur Verfügung. Es wurden regelmässig Reinigungen durchgeführt. Die Kontaktdaten von allen Gästen wurden erfasst. Das Gelände selbst war abgesperrt, so dass niemand unbemerkt rein kam.»

«Es ist sehr anstrengend»

Es war nicht die erste Veranstaltung, die «Katakombe» seit dem Lockdown organisiert hat – aber die letzte, zumindest im Freien. Noch ist unklar, ob auch Indoor-Anlässe durchgeführt werden. «Um ehrlich zu sein, bin ich dazu nicht so motiviert», sagt Klinghofer, «es ist sehr anstrengend, alle Auflagen einzuhalten».

«Katakombe» sei aber auch nicht darauf angewiesen. «Wir sind vereinsartig organisiert. In den über zehn Jahren, in denen ich das schon mache, habe ich keinen Franken daran verdient.»

veröffentlicht: 10. September 2020 10:53
aktualisiert: 10. September 2020 14:20
Quelle: FM1Today

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