«Keine Missstände in Herrenhof»

17.10.2018, 13:43 Uhr
· Online seit 17.10.2018, 09:51 Uhr
Nach der Strafanzeige gegen den Schafhalter in Herrenhof hat das Thurgauer Veterinäramt zusammen mit der Staatsanwaltschaft und der Polizei eine unangemeldete Kontrolle durchgeführt. Das Amt stellte keine Misstände fest.
Angela Mueller
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Das Veterninäramt hat bei der unangemeldeten Kontrolle in Herrenhof keine Missstände festgestellt, teilt die Thurgauer Staatskanzlei am Mittwochmorgen mit. «Der Tierhalter hat die zuständigen Behörden am Dienstagnachmittag offen informiert, bereitwillig Zutritt gewährt und sich kooperativ gezeigt», heisst es.

Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) hatte Anzeige gegen den Bauern aus Herrenhof erstattet (FM1Today berichtete). Dies aufgrund eines heimlich gedrehten Videos, das zeigen soll, wie der Landwirt seine Schafe herumwirft und mit einem knüppelähnlichen Gegenstand bearbeitet. Dieses sogenannte Beweismaterial bezeichnet die Staatsanwaltschaft als «unzulänglich».

Keine Sofortmassnahmen nötig

Bei der Kontrolle, die das Veterinäramt zusammen mit der Staatsanwaltschaft und der Kantonspolizei durchführte, wurden sowohl die betrieblichen Einrichtungen als auch der Zustand der Tiere überprüft. Dabei wurden «weder eine Gefährdung des Wohlergehens der Tiere noch Anzeichen von Tierquälerei festgestellt».

Die Forderung des VgT nach einem sofortigem Totaltierhalteverbot und einer Beschlagnahmung findet das Veterinäramt deswegen nicht gerechtfertigt. Auch weitere Sofortmassnahmen seien aus tierschutzrechtlicher Sicht nicht nötig.

Weitere Abklärungen

Ob sich der Tierhalter strafrechtlich etwas zu Schulden kommen lassen hat, werden die weiteren Abklärungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zeigen, teilt die Staatskanzlei mit. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Veröffentlichung einer Anzeige nur wenige Stunden nach der Einreichung erschwere «die Beweissicherung in jeglicher Hinsicht», heisst es in der Mitteilung weiter. Ausserdem führe die Publikation zu einer übereilten öffentlichen Vorverurteilung mit existenzbedrohenden Konsequenzen für den Tierhalter.

In verschiedenen Medien hatte sich der Landwirt gegen die Vorwürfe gewehrt. Zu «Blick» sagte er: Ich bin vielleicht ab und zu ein wenig impulsiv, aber ich wollte immer nur das Beste für meine Viecher.»

veröffentlicht: 17. Oktober 2018 09:51
aktualisiert: 17. Oktober 2018 13:43
Quelle: pd/red.

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