Wängi

Massiv zu schnell im Auto des Schwagers

21.02.2020, 10:55 Uhr
· Online seit 21.02.2020, 09:30 Uhr
Er sei kein Raser, aber das schnelle Auto seines Schwagers habe es ihm angetan. Kaum sass er drin, fuhr er in Münchwilen innerorts mit 110 Stundenkilometern. Dafür kassierte der 49-Jährige aus dem Thurgau am Bezirksgericht 13 Monate bedingt.
Anzeige

Der vierfache Familienvater konnte nicht widerstehen, als er das Auto seines Schwagers ausprobieren durfte. Er lenkte den Audi SQ7 von einem Parkplatz in Münchwilen auf die Haupstrasse Richtung Wängi und drückte aufs Gas. Der Sportwagen mit 435 PS und acht Zylindern war in der 50er-Zone blitzschnell auf 110 Stundenkilometer beschleunigt. Bereits nach 200 Metern wurde der Sportwagen geblitzt, wie tagblatt.ch schreibt.

Fährt sonst mit Familienvan

Diese Woche stand der Mann vor Gericht in Münchwilen. Er war angeklagt wegen «qualifizierter grober Verletzung der Verkehrsregeln». Die Staatsanwaltschaft verlangte 13 Monate Gefängnis bedingt und eine Busse von 2000 Franken.

Sein Mandant sei kein Raser, er fahre keine Rennen und drifte auch nicht um Kurven, so der Verteidiger. Das Auto des Familienvaters sei ein biederer Van mit 115 PS. «Mein Mandant hat nur kurz Gas gegeben.» Dabei habe er «gar nicht gemerkt, dass er zu schnell ist». Mit seinem Familienvan müsse er eben Gas geben, wenn er in eine Hauptstrasse einbiege, dies habe er jahrelang so gemacht. Dass sich ein Audi SQ7 derart anders verhalte, sei ihm nicht bewusst gewesen.

Desolate finanzielle Situation

Das Bezirksgericht liess die Argumentation nicht gelten. Mit einem Auto mit mehr PS müsse man erst recht vorsichtig fahren, sagte die Vizegerichtspräsidentin. Das Gericht verurteilte den 49-Jährigen zu 13 Monaten bedingt, reduzierte die Busse jedoch von 2000 auf 1000 Franken aufgrund der «desolaten finanziellen Situation des Angeklagten». Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

(red.)

veröffentlicht: 21. Februar 2020 09:30
aktualisiert: 21. Februar 2020 10:55
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige