Nach Analyse-Befund: Verunsicherung bei den Bauern bleibt
Quelle: tvo
Der Fall schien klar: Der Wolf hatte anfangs Mai ein Schaf und ein Kalb im Raum Fischingen gerissen. Eine DNA-Analyse sollte dies bestätigten. Am Donnerstag teilte der Kanton Thurgau aber mit, dass die Tierrisse bei Oberwangen nicht dem Wolf zugeordnet werden können. Welches Tier für die Risse verantwortlich war, ist weiterhin unklar. Zwar konnte ein Fuchs genetisch nachgewiesen werden, was aber nicht bedeute, dass er das Tier auch gerissen habe.
Bauer hat kurze Nächte
Das beschäftigt den Bauer Ueli Maute. Ihm gehörte das Kalb, welches von dem unbekannten Tier gerissen wurde. Seit dem Vorfall seien seine Tiere unruhig. «In der Nacht bin ich seither rund zwei bis drei Stunden länger unterwegs», erklärt Maute gegenüber TVO. Er müsse seine Herde und auch jene der Nachbarn kontrollieren.
Nachbar geht von Wolf aus
Auch in der Nachbarschaft wird das Thema heiss diskutiert – und sorgt für Stirnrunzeln. Auch bei Jakob Hug, Mautes Nachbarn. Er habe in den vergangenen vier Wochen einige Veränderungen im Verhalten des Wildes und auch seiner Tiere beobachtet. «Ich gehe davon aus, dass ein wolfartiges Raubtier hier ist», sagt er gegenüber TVO.
Ebenfalls am Donnerstag hat der Bund bekanntgegeben, dass er weitere Gelder für den Herdenschutz bereitstelle. Ueli Maut wünscht sich aber vor allem Hilfe bei der Umsetzung. «Die Umsetzung des Herdenschutzes ist überall schwierig», so Maute. Das Wild werde damit beeinträchtigt und es sei auch ein Eingriff ins Ökosystem.