Tierrisse im Thurgau

Nach Analyse-Befund: Verunsicherung bei den Bauern bleibt

20.05.2022, 21:01 Uhr
· Online seit 20.05.2022, 20:10 Uhr
Ende April beziehungsweise Anfang Mai 2022 wurden bei Oberwangen ein Kalb und ein Schaf gerissen. Eine DNA-Analyse des Kantons konnte den Wolfsverdacht aber nicht bestätigen. Doch was war es dann? Die Bauern sind verunsichert.

Quelle: tvo

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Der Fall schien klar: Der Wolf hatte anfangs Mai ein Schaf und ein Kalb im Raum Fischingen gerissen. Eine DNA-Analyse sollte dies bestätigten. Am Donnerstag teilte der Kanton Thurgau aber mit, dass die Tierrisse bei Oberwangen nicht dem Wolf zugeordnet werden können. Welches Tier für die Risse verantwortlich war, ist weiterhin unklar. Zwar konnte ein Fuchs genetisch nachgewiesen werden, was aber nicht bedeute, dass er das Tier auch gerissen habe.

Bauer hat kurze Nächte

Das beschäftigt den Bauer Ueli Maute. Ihm gehörte das Kalb, welches von dem unbekannten Tier gerissen wurde. Seit dem Vorfall seien seine Tiere unruhig. «In der Nacht bin ich seither rund zwei bis drei Stunden länger unterwegs», erklärt Maute gegenüber TVO. Er müsse seine Herde und auch jene der Nachbarn kontrollieren.

Nachbar geht von Wolf aus

Auch in der Nachbarschaft wird das Thema heiss diskutiert – und sorgt für Stirnrunzeln. Auch bei Jakob Hug, Mautes Nachbarn. Er habe in den vergangenen vier Wochen einige Veränderungen im Verhalten des Wildes und auch seiner Tiere beobachtet. «Ich gehe davon aus, dass ein wolfartiges Raubtier hier ist», sagt er gegenüber TVO.

Ebenfalls am Donnerstag hat der Bund bekanntgegeben, dass er weitere Gelder für den Herdenschutz bereitstelle. Ueli Maut wünscht sich aber vor allem Hilfe bei der Umsetzung. «Die Umsetzung des Herdenschutzes ist überall schwierig», so Maute. Das Wild werde damit beeinträchtigt und es sei auch ein Eingriff ins Ökosystem.

veröffentlicht: 20. Mai 2022 20:10
aktualisiert: 20. Mai 2022 21:01
Quelle: TVO

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