Importware

Neuer Mindestzoll auf Zucker bereitet Schoki-Produzenten Sorge

· Online seit 15.09.2021, 20:27 Uhr
Der Ständerat hat beschlossen, dass für Zuckerimporte aus dem Ausland ein Mindestzoll eingeführt wird. Was die Schweizer Zuckerproduzenten freut, bereitet den Schokoladenproduzenten Sorgen.

Quelle: tvo

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Am Dienstag beschliesst der Ständerat, dass für Zuckerimporte aus dem Ausland künftig ein Mindestzoll von 7 Franken auf 100 Kilogramm gelten soll. Auch der Nationalrat hat dem neuen Zoll bereits zugestimmt.

«Das ist der beste Entscheid, den der Ständerat treffen konnte», sagt Kurt Müller, Vorstand des Verbands der Schweizer Zuckerrübenpflanzer. Für den Produzenten bedeute dies eine Sicherheit, sagt der Thurgauer Zuckerrübenpflanzer. Wegen des günstigen Zuckers aus dem Ausland, welcher den Preis drücke, seien die hiesigen Zuckerproduzenten schon länger in Gefahr, betont auch die Firma Schweizer Zucker.

Anderer Meinung sind jene, welche den Zucker verarbeiten. So etwa der Schokoladenproduzent Maestrani in Flawil. Der Ständerat greife den Zuckerproduzenten zwar unter die Arme, den Schokoladenproduzenten falle er aber in den Rücken. «Für die Schokoladenindustrie bedeutet dies eine weitere Verschlechterung der Rahmenbedingungen. Das wird zu höheren Kosten und mit Blick aufs Ausland zu einer Verminderung der Wettbewerbsfähigkeit führen», sagt Christoph Birchler, CEO von Maestrani.

Die Verbände der Schweizer Schokoladen- und Schokoladenriegelproduzenten schreiben in einer gemeinsamen Mitteilung, dass der Entscheid des Ständerats in der Schweiz Arbeitsplätze gefährden würde. Der Preisdruck aus dem Ausland sei nicht mehr so hoch und den Zuckerrübenproduzenten solle mit Direktzahlungen geholfen werden.

Kurt Müller glaubt nicht, dass dies das Problem lösen würde: «Die verarbeitende Industrie trifft dies wahrscheinlich minim. Sie haben somit aber die Garantie, dass sie einen guten, nachhaltigen Schweizer Zucker bekommen.»

Bevor der Mindestzoll definitiv ins Gesetz übernommen wird, muss der Nationalrat ein weiteres Mal darüber beraten.

(red.)

veröffentlicht: 15. September 2021 20:27
aktualisiert: 15. September 2021 20:27
Quelle: FM1Today

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