Sanierung kostet eine halbe Million Franken
Bei der Bekämpfung des Grossbrandes eines Gebäudes der Tobi Seeobst AG in Egnach am 16. März 2018 wurden grosse Mengen Schaumlöschmittel eingesetzt. Es kam zum Rückstau in der Schmutzwasser-Kanalisation. Um zu verhindern, dass das Löschwasser in den nahe gelegenen Bodensee abfliesst wurde das Löschwasser auf eine ungebaute Parzelle weitergeleitet (FM1Today berichtete).
Bei einer Nachkontrolle stellten Mitarbeitende des Amts für Umwelt giftige Stoffe im Boden bis zu einer Tiefe von etwa einem Meter fest. Diese perfluorierte Tenside (PFT) kommen in der Natur nicht vor, sind toxisch, nicht abbaubar und reichern sich in der Nahrungskette an. Allerdings ist unklar, ob die am Standort vorgefundene PFT-Belastung im Zusammenhang mit dem Einsatz der Schaumlöschmittel steht, schreibt das Amt für Umwelt des Kantons Thurgau. Die Angelegenheit wird von der Staatsanwaltschaft Thurgau untersucht. An den Löscharbeiten beteiligt waren verschiedene Thurgauer Feuerwehren und ein Löschzug der SBB.
Damit diese Stoffe nicht ins Grund- oder Seewasser gelangen können, muss der Boden auf der betroffenen Parzelle zeitnah entfernt werden, heisst es weiter in der Medienmitteilung. Insgesamt rechnet das Amt für Umwelt mit ungefähr 1000 Quadrtmeter Bodenaushub. Je nach Schadstoffgehalt wird der Aushub in Deponien der Typen B oder E abgelagert. Rund die Hälfte des Bodens weist jedoch eine so hohe Belastung auf, dass das Material vor der Deponierung behandelt werden muss.
Die Kosten von knapp 480'000 Franken müssen durch den oder die Verursacher getragen werden. Da diese straf- und haftungsrechtlichen Abklärungen noch im Gang sind, finanziert das Amt für Umwelt den Betrag vor.
Die Arbeitsgemeinschaft Eberhard Bau AG/ Eberhard Recycling AG in Kloten erhielt den Zuschlag nach einer öffentlichen Ausschreibung. Die Arbeiten beginnen noch diesen Herbst. Die Anwohnerinnen und Anwohner der betreffenden Parzelle werden vorgängig über den Start der Arbeiten informiert.
(red.)