Steckborner regen sich über herumliegende Scherben auf

Für einen Anwohner aus Steckborn ist der tägliche Spaziergang zum See mit dem Anblick von Scherben verbunden. Laut dem Steckborner, der anonym bleiben will, liegen nun schon seit einer Woche diverse Glasscherben in der Nähe des Seeschulhauses am Boden. «Der Abfall wird entfernt, aber die Scherben bleiben liegen», sagt er zu FM1Today.

Da diese Woche die Schule wieder begann, sorgt er sich um das Wohlergehen der Kleinen. «Dort rennen Kinder herum. Was passiert, wenn sich ein Kind an den Scherben verletzt?», fragt er sich. Auch für Haustiere könne es gefährlich werden. «Wir besitzen einen Hund und es könnte schwerwiegende Folgen haben, wenn er eine Scherbe erwischt.» 

Für Touristen nicht sehr einladend

Der Anwohner sieht die Stadt Steckborn in der Pflicht, um für Sauberkeit zu sorgen. «Die Stadt hat doch Putzmaschinen. Für irgendwas zahlen wir ja Steuern», sagt er weiter. Zudem sei das Müllproblem für das Stadtbild unvorteilhaft. «Steckborn ist auf die Touristen angewiesen und es sieht natürlich nicht sehr einladend aus, wenn Abfall herumliegt», findet er.

Eine weitere Anwohnerin berichtet ebenfalls von Scherben am Seeufer. «Das ist leider schon lange ein Problem», sagt Corinna, die in Steckborn wohnt. In der Nähe des Schulhauses gibt es einen idealen Badeort für ihren Sohn. «Doch dort musste ich letztes Jahr zuerst Glas aus dem Wasser fischen.» In den allermeisten Fällen vermutet sie, dass das Glas von Bierflaschen stammt. «Barfuss im Sommer kann man dort vergessen», findet sie.

Stadt sieht kein Problem

«Wie jede Gemeinde mit Parkanlagen, direkt am See, haben auch wir das Problem, dass nicht aller Abfall in einen der zahlreichen Abfalleimer verschwindet», sagt Dominic Jost, Leiter des Werkhofs in Steckborn. Auf einen Facebook-Post bezüglich Scherben, den Jost in der Mittagspause las, schickte er einen Mitarbeiter zur Kontrolle vorbei. «Da waren aber nur zwei, drei kleine Glasstücke am Boden.»

Rund um das Schulhaus ist die Schule für die Sauberkeit zuständig. «Für die Wiesenspielfläche und den Spielplatz ist die Stadt Steckborn verantwortlich», so Jost.

Im Winterhalbjahr werden die Parkanlagen wöchentlich dreimal kontrolliert sowie die Abfalleimer geleert. Im Sommer passiert das täglich.  «Wenn Anwohner ein Problem entdecken, sollen sie sich direkt beim Werkhof melden. Dann kann man es beheben oder mit ihnen anschauen.» Die Mitarbeitenden nehmen ihren Job ernst. «Wir legen einen grossen Wert auf die Sauberkeit Steckborns», sagt Jost.

Doch beide Anwohner sehen auch die Verursacher in der Pflicht. «Wer etwas am See trinken geht, sollte das Glas anschliessend auch entsorgen», findet Corinna.

Wo liegt die Verantwortung? Beim Werkhof oder bei den Verursachern? Schreib es unten in die Kommentare!