Missbräuchliche Medikamententests

SVP bekämpft Opfer-Entschädigungen

· Online seit 11.02.2023, 19:21 Uhr
Betroffene von Medikamententests in Münsterlingen dürfen sich nach jahrelangem Kampf wohl schon bald auf eine Entschädigung des Kantons Thurgau freuen. Der Haken: Die SVP zeigt kein Verständnis für den Entscheid der Kantonsregierung.

Quelle: TVO

Anzeige

Vor rund 50 Jahren wurden in der psychiatrischen Klinik Münsterlingen Patientinnen und Patienten für Medikamententests missbraucht, darunter auch Kinder. Eine finanzielle Entschädigung haben die Opfer aber bisher nicht erhalten – trotz Entschuldigung des Kantons. Das könnte sich nun bald ändern. Die Thurgauer Regierung hat sich diese Woche erstmals zustimmend zu einem Vorstoss für eine finanzielle Entschädigung geäussert.

Einer, der schon lange dafür kämpft, ist Walter Emmisberger. Er musste das Grauen am eigenen Leib erfahren, musste unmenschlichen Prozeduren über sich ergehen lassen. Emmisberger geht das Ganze etwas zu langsam: «Eine Entschädigung gibt es frühestens im 2025. Ich finde, das könnte auch schneller gehen.»

Kein Verständnis für eine solche Entschädigung hat die SVP. Zwar betont Ruedi Zbinden, Präsident der Thurgauer SVP, dass man das Leid der Betroffenen nicht in Abrede stellen wolle. Aber wichtiger sei es, dass so etwas nicht mehr vorkomme.

Was Walter Emmisberger alles über sich ergehen lassen musste und aus welchen Gründen die SVP kein Geld zahlen will, erfährst du im Video oben.

(red.)

veröffentlicht: 11. Februar 2023 19:21
aktualisiert: 11. Februar 2023 19:21
Quelle: TVO

Anzeige
Anzeige