Thurgau bewilligt keine zweite Impfung für Milliardär
Noch vor dem offiziellen Impfstart hatte sich der 70-jährige Besitzer des Genfer Luxuskonzerns Richemont im Thurgau die erste Impfdosis setzen lassen. Dies Mitte Januar im Rahmen eines kantonalen Testlaufs in einem Impfzentrum der Hirslanden-Gruppe.
Die Spitalkette Hirslanden wird über Ruperts südafrikanische Familienholding kontrolliert und der Thurgauer Regierungsrat Urs Martin kam in Erklärungsnot, zumal der SVP-Politiker bis zu seiner Wahl bei der Hirslanden-Gruppe als Leiter Public Affairs arbeitete.
Zweite Testimpfung nur für Gesundheitspersonal
Nun wurde bekannt: Der Milliardär muss sich anderswo für seine zweite Impfdosis umsehen. «Das Gesundheitspersonal unter den Teilnehmenden des Übungslaufs erhält seine zweite Impfung im Kanton Thurgau. Für die übrigen Teilnehmenden des Übungslaufs wird derzeit eine ausserkantonale Lösung gesucht», sagt Martin zum «Tages-Anzeiger».
Nur Thurgauer Bevölkerung soll profitieren
Die Testimpfung wurde zwar wie eine normale Impfung im BAG-Registrierungstool erfasst und es wurde auch automatisch ein zweiter Impftermin ausgelöst, doch dieser ist nun offensichtlich annulliert. Die zweite Impfung wird aus dem normalen Impfkontingent des Kantons verimpft, doch diese Dosen stehen nur Bewohnerinnen und Bewohnern des Kantons zu.
Johann Rupert wohnt in Genf, neben ihm sind noch drei weitere Testpersonen der Thurgauer Hirslanden-Klinik betroffen.
(red.)