Trotz Sprachbarriere: Ukrainische Kinder besuchen Ostschweizer Schule
Quelle: tvo
Durch den Schutzstatus S können ukrainische Flüchtende vorübergehend in der Schweiz arbeiten oder in die Schule gehen. Viele Ostschweizer Schulen bereiten sich deshalb auf die ukrainischen Kinder vor. Schon seit Montag besuchen drei ukrainische Kinder die Primarschule in Eschlikon.
Sprachunabhängige Unterrichtsinhalte
Vor allem die Sprachbarriere sei eine Herausforderung, sagt Thomas Minder, oberster Schulleiter der Schweiz und Direktor der Primarschule in Eschlikon: «Es geht darum, den Kindern etwas zu geben, was sie machen können. Es geht um Unterrichtsinhalte, welche nicht von der Sprache abhängig sind. Man kann es mit Matheaufgaben versuchen, wo die Symbolik dieselbe ist.»
Minder selbst besuchte als Kind Schulen in Griechenland und der Türkei. Darum weiss er, was es heisst, sich an einem fremden Ort integrieren zu müssen: «Als Kind beobachtet man die Situation und schaut, wie man mitmachen kann. Aber es gibt eine gewisse Zurückhaltung, weil man nicht weiss, wie man sich ausdrücken soll. Das muss man zuerst lernen.»
Die Schule will die Kinder so gut wie möglich unterstützen. Mit drei Kindern sei dies noch kein Problem. Sollten aber beispielsweise 30 Kinder in die Schule wollen, wäre dies für die Schule eine Herausforderung. Mehr Personal soll vorerst nicht eingestellt werden, sagt Minder. Im Notfall müsse man improvisieren.
«Kinder sollen möglichst schnell Normalität erleben»
Dass andere Schulen aktuell noch mit der Einschulung geflüchteter Kinder zögern, kann Minder nachvollziehen: «Es kann sein, dass die Familien bald an einen anderen Ort ziehen. Wir in Eschlikon stellen uns aber auf den Standpunkt der UNO-Kinderkonvention, nach welcher Kinder möglichst schnell Normalität erleben sollen.»
Dabei sollen zusätzliche Deutschlektionen helfen. Dadurch sollen sich die Kinder willkommen fühlen und den Krieg in ihrer Heimat für ein paar Stunden vergessen.
(red.)