Viel Solidarität für Schafbesitzer

13.07.2016, 20:37 Uhr
· Online seit 13.07.2016, 06:47 Uhr
250 Schafe hat der Bauer Urs Maier aus Uesslingen verloren. Nun hat die Gemeinde ein Spendenkonto für ihn eingerichtet. Zudem hat sie ihm eine Entschädigung zugesichert. Auch viele Menschen aus der Bevölkerung spenden für den Landwirten. Das kann der gut gebrauchen.
Leila Akbarzada
Anzeige

«Botulismus» heisst das Nervengift, an dem 250 Schafe im Uesslinger Weiler Iselisberg verendet sind. «Kein anderer Kanton hat so viele Botulismus-Fälle erlebt», sagt Kantonstierarzt Paul Witzig zum «Thurgauer Tagblatt».

Spendenkonto eröffnet

Das hat die Thurgauer Bevölkerung getroffen. Gerade für den Bauern Urs Maier war die Solidarität sehr gross. Die Gemeinde hat viele Anfragen von Bürgern bekommen- auch ausserhalb der Gemeinde-, die dem Landwirten helfen wollen. Deshalb hat die Gemeinde ein Spendenkonto für Urs Maier eröffnet.

Schaden um die 300'000 Franken

Letzte Woche veranstaltete die Musikgesellschaft Uesslingen ein Benefizkonzert für Urs Maier. 350 Leute haben das Konzert besucht. Die Gemeinde versicherte Urs Maier, dass sie den Betrag für ihn verdoppeln wird. Das hat Maier bitter nötig: Der Schaden durch das Schafsterben auf seinem Hof beläuft sich auf 300'000 Franken. Diese Summe muss der Landwirt selbst tragen. Maier besitzt den grössten Milchschafbetrieb der Schweiz. Statt 1200 Liter Schafmilch alle zwei Tage kann er im Moment nur 300 Liter liefern.

Keine Entschädigung vom Kanton

Maier muss nicht nur den wirtschaftlichen Ausfall tragen, sondern muss auch Geld aufbringen, um neue Schafe zu kaufen. Ein Mutterschaf kostet zwischen 300 und 500 Franken. Er kann die Hilfe der Gemeinde und Bevölkerung brauchen, denn vom Kanton wird er keine Entschädigung erhalten. Sein Gesuch für eine Entschädigung aus dem Tierseuchenfonds wird nach seiner Einschätzung wohl abgelehnt, weil auch ein anderer betroffener Bauer keinen Erfolg damit hatte.

Auch vom Bauernverband gibt es kein Geld für Maier. «Unter den Bauern im Grossen Rat ist Botulismus derzeit kein Thema», sagt SVP-Kantonsrat Matthias Rutishauser im «Thurgauer Tagblatt». Die Bauern hätten im Moment andere Probleme. Würden sich jedoch die Fälle häufen, müsse man schon etwas unternehmen.

So berichtete TVO über die Solidaritätswelle:

veröffentlicht: 13. Juli 2016 06:47
aktualisiert: 13. Juli 2016 20:37
Quelle: red

Anzeige
Anzeige