Corona-Massnahmen

Warum zaudern die Ostschweizer Kantone?

24.11.2021, 09:21 Uhr
· Online seit 23.11.2021, 19:19 Uhr
Die Corona-Zahlen steigen, die Situation wird immer prekärer. Speziell in der Ostschweiz ist die Lage angespannt. Die betroffenen Kantone warten allerdings mit Massnahmen weiter zu.

Quelle: tvo

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Seine Worte sind streng, aber klar: Der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und Gesundheitsdirektoren, Lukas Engelberger, fordert härtere Massnahmen im Kampf gegen das Virus. Aktuell steigen die Fallzahlen, besonders in der Ostschweiz. Im Fürstentum Liechtenstein wurden bereits härtere Massnahmen beschlossen.

Unsicherheit im Thurgau

In der Ostschweiz klingt es leiser. Es liege nicht nur an den Kantonen, so der Tenor aus dem Thurgau. «Bund und Kantone sind in der Pflicht, die aktuelle Situation genau zu beobachten. Sie ist im Moment ganz schwierig einzuschätzen», sagt Urs Martin, Gesundheitsdirektor im Kanton Thurgau. Im nahen Ausland herrsche zum Teil eine dramatische Situation in den Spitälern. «Bei uns ist die Situation weniger schlimm, als sie anhand der Fallzahlen scheint», sagt Martin. Deshalb sei es sehr wichtig, «eng» hinzuschauen und dann entsprechende Beschlüsse zu fällen. Das solle wahrscheinlich schon innert Wochenfrist passieren, so Martin: «Wir werden uns im Rahmen der Ostschweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz anfangs nächste Woche abstimmen.»

«Beobachten Fallanstieg mit Sorge»

Wichtig sei nun, über den Tellerrand hinauszuschauen, heisst es aus Appenzell Ausserrhoden. Gesundheitschef Yves-Noël Balmer schreibt: «Appenzell Ausserrhoden beobachtet den Fallanstieg mit Sorge und ist bereits daran, ergänzende Massnahmen konkret und vertieft zu prüfen.» Ausserrhoden werde sich auch mit den umliegenden Kantonen absprechen, damit die Massnahmen möglichst abgestimmt sind. «Und weil Appenzell Ausserrhoden für die Versorgung der Patientinnen und Patienten insbesondere auch auf das Kantonsspital St.Gallen angewiesen ist», schreibt Balmer. Auch lässt es der Kanton Appenzell Ausserrhoden – wie auch der Kanton Thurgau – offen, ob und wann die Politik über strengere kantonale Massnahmen entscheiden will.

Bruno Damann, Gesundheitsdirektor des Kantons St.Gallen sowie sein Pendant in Innerrhoden, Monika Rüegg Bless, waren beide am Dienstag nicht für eine Stellungnahme verfügbar.

(red.)

veröffentlicht: 23. November 2021 19:19
aktualisiert: 24. November 2021 09:21
Quelle: FM1Today

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