Toter Mann in See: Fall nach 15 Jahren in «Aktenzeichen XY»
«In den vergangenen Jahren wurden umfangreiche und intensive Ermittlungen getätigt, die bislang nicht zum gewünschten Erfolg führten», heisst es in der Medienmitteilung der Kantonspolizei Thurgau. Deshalb haben sich die Ermittler entschlossen, sich mit der Sendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» an die Öffentlichkeit zu wenden. Die Polizei hat für sachdienliche Hinweise nach wie vor eine Belohnung von 10'000 Franken ausgesetzt. Die Sendung wird am Mittwoch, 16. März, auf ZDF ausgestrahlt.
Schusswunden am Körper
So berichtete TVO im Jahr 2007 über den Fall:
Quelle: TVO
Der Fall ereignete sich im Dezember 2007. Die Leiche eines 27-jährigen Ägypters wurde aus dem Bachetsee bei Oberneunforn geborgen. Dies, nachdem ein Hinweis eines Spaziergängers eingegangen war. Der Körper des Toten wies Schusswunden auf und war mit einem 30 Kilogramm schweren Betonelement beschwert. Gemäss der Kantonspolizei Thurgau dürfte der Körper nur wenige Tage im Wasser gelegen haben. Bis heute ist der Fall ungelöst.
Wieso sich die Kantonspolizei Thurgau erst so spät an «Aktenzeichen XY» wendet, argumentiert Kapo-Mediensprecher Matthias Graf wie folgt: «Ungelöste Kriminalfälle sind für Ermittler nie erledigt. Solche Fälle werden in regelmässigen Abständen immer wieder überprüft, ob weitere Ermittlungsansätze vorhanden sind.» Durch die Sendung erhoffe man sich, neue Erkenntnisse und Hinweise zu erhalten. Die Polizei ist sich sicher, dass es möglich ist, Fälle auch nach so vielen Jahren noch zu lösen. «Wenn wir keine Chancen sehen würden, dann würden wir diesen Schritt nicht machen», so Graf.
40 Hinweise nach Ausstrahlung
Erst kürzlich hatte sich die Kantonspolizei St.Gallen erfolgreich in der Sendung nach Hinweisen gesucht. Bei diesem Fall ging es um einen Bankraub in Wittenbach, der drei Jahre zurückliegt. Dank der Sendung sind rund 40 neue Hinweise bei der Polizei eingegangen, wie Kapo-Mediensprecher Hanspeter Krüsi gegenüber FM1Today sagt. «Acht Hinweise sind interessant und werden weiter abgeklärt.» Dies würde jedoch eine Weile dauern. Die Polizei arbeitet mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Die Ermittler würden auch Personenabklärungen machen und mit ausländischen Polizeistellen zusammenarbeiten.
Quelle: tvo
Die Kantonspolizei St.Gallen ist zufrieden mit dem Output der Sendung. «Aktenzeichen ist ein letztes Mittel, das sich aber nicht für alle Fälle eignet. Man kann es in Betracht ziehen, wenn wir nicht weiterkommen und bereits sehr viele Ermittlungen gemacht haben.»
(red.)