Wil

Trotz Raserdelikt: 14-Jähriger erhält wohl eine milde Strafe

13.10.2022, 10:59 Uhr
· Online seit 12.10.2022, 21:26 Uhr
Ein junger Raser wird voraussichtlich eher glimpflich davonkommen. Maximal zehn Tage gemeinnützige Arbeit drohen dem 14-jährigen Jugendlichen, welcher Ende September mit 213 km/h in Wil auf der Autobahn geblitzt wurde.
Anzeige

Mit massiv überhöhter Geschwindigkeit war ein 14-Jähriger in der Nacht vom 25. September auf der A1 bei Wil unterwegs. Anstelle der erlaubten Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern wurde das Auto mit 213 km/h gemessen, wie die Kantonspolizei St.Gallen berichtete.

Diese Strafe erwartet den Jugendlichen

Es ist ein aussergewöhnlicher Fall für die Kantonspolizei St.Gallen. «Als Strafe wird der Führerausweis für mindestens zwei Jahre entzogen. Da dies bei dem Jugendlichen nicht möglich ist, muss die Strafe in diesem Fall untersucht werden», sagt Krüsi gegenüber FM1Today. Noch ist der Fall bei der St.Galler Staatsanwaltschaft hängig. Da der Fahrer noch so jung ist, dürfte das Strafmass für das Raserdelikt relativ mild ausfallen.

«Generell sieht das Jugendstrafgesetz für Jugendliche, die zur Zeit der Tat das 15. Altersjahr noch nicht vollendet haben, als Höchststrafe Persönliche Leistung von maximal zehn Tagen vor», schreibt die Medienstelle der Staatsanwaltschaft. Das kann zum Beispiel eine gemeinnützige Arbeit in einem Altersheim oder einer Spitalküche sein. Im Falle eines schweren Delikts könnte je nachdem auch eine persönliche Betreuung beantragt werden.

Doch wieso kann ein 14-Jähriger überhaupt so Auto fahren?

Darüber muss auch die Kantonspolizei St.Gallen mutmassen. Vermutet werden Games oder Anleitungen auf dem Videoportal Youtube.

Auch für den langjährigen Jugendarbeiter Martin Eberle ist ein Raserdelikt eines Jugendlichen in diesem Ausmass neu. «Ich erlebe andere Sachen mit Cannabis- oder Alkoholmissbrauch. Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt», sagt er im Interview mit TVO. Solche Extreme könnten eine Variante sein, um sich damit von anderen Jugendlichen abzuheben, denkt Eberle.

Sieh dir den ganzen Beitrag im Video an.

(kop)

veröffentlicht: 12. Oktober 2022 21:26
aktualisiert: 13. Oktober 2022 10:59
Quelle: TVO

Anzeige
Anzeige