Unfälle mit Wildtieren können passieren – so handelst du richtig
Ob am Morgen früh oder in der abendlichen Dämmerung. Es ist schnell passiert und eine Vollbremsung nützt meistens nichts mehr – der Fuchs ist tot. Alleine im Kanton St.Gallen wurden im Jahr 2022 knapp 400 Tierunfälle gemeldet.
Im Frühling ist das Wild, darunter auch Jungtiere, wieder vermehrt aktiv. Besonders beim Fahren in der Dämmerung und auf Strassen in Waldnähe musst du besonders aufmerksam sein.
Wie vermeide ich Wildunfälle?
Ein Reh im roten Triangel: Fährst du an diesem Schild vorbei, ist Vorsicht geboten.
- Sobald du am Warnschild «Wildwechsel» vorbeifährst, solltest du das Tempo reduzieren. Am grössten ist die Gefahr während der Dämmerung, in der Nacht sowie bei schlechter Witterung.
- Halte an, wenn du am Strassenrand ein Tier erkennst. Tiere sind durch die Scheinwerfer des Autos geblendet, verhalten sich allenfalls schreckhaft und reagieren unberechenbar.
- Ist ein Tier in Sichtweite? Bremse und blende das Licht ab.
- Ist ein Zusammenprall mit einem Wild unvermeidbar, versuche nicht, auszuweichen. Das kann für dich und die anderen Lenker böse enden. Halte einfach dein Lenkrad gut fest und bremse.
Ich habe ein Tier angefahren – was jetzt?
«Nach einem Verkehrsunfall mit einem Tier ist es wichtig, dass man nicht einfach weiterfährt. Das ist ebenso strafbar wie verwerflich», sagt Simon Anderhalden, Polizeisprecher der Kantonspolizei St.Gallen.
Wenn es sich um ein Haustier handelt, ist man verpflichtet, den Unfall der Besitzerin oder dem Besitzer zu melden. Wenn dies nicht möglich ist, muss die Polizei informiert werden. Bei einem Unfall mit einem Wildtier ist direkt die Polizei zu informieren.
Dazu kommt, dass Versicherungen eine Unfallbescheinigung verlangen. Diese kann nur die Polizei oder der Wildhüter ausstellen. Meldest du den Vorfall also nicht der Polizei, bekommst du auch kein Geld für den Schaden.
Was soll ich tun, bis die Polizei kommt?
- Warnblinker einschalten
- Leuchtweste anziehen
- Unfallstelle sichern
Wichtig: Versuche nicht, dem Tier zu helfen. «Tiere sind bei einem Unfall gestresst. Man sollte also nicht versuchen, es zu behändigen und sich dem verletzten Tier auch nicht nähern», so Nathan Rudin vom St.Galler Amt für Natur, Jagd und Fischerei.
Muss ich bei einem Tierunfall mit einer Strafe rechnen?
«Der Unfall mit einem Tier an sich ist im Normalfall nicht strafbar. Das Unterlassen der Meldung hingegen schon», sagt Simon Anderhalden von der Kapo St.Gallen. Meldet man den Unfall nicht, wird durch die Polizei ein Rapport zuhanden der Staatsanwaltschaft erstellt. Diese entscheidet danach über das Strafmass.
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